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Künstliche Intelligenz und Frieden" ist das Thema der Botschaft des Papstes für den 1. Januar 2024 Künstliche Intelligenz und Frieden" ist das Thema der Botschaft des Papstes für den 1. Januar 2024 

Weltfriedenstag 2024 befasst sich mit Künstlicher Intelligenz

Der katholische Weltfriedenstag 2024 nimmt das Thema Künstliche Intelligenz (KI) in den Fokus. Wie der Vatikan am Dienstag mitteilte, wird die entsprechende Papst-Botschaft den Titel „Künstliche Intelligenz und Frieden“ tragen.

Die Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) haben „immer tiefgreifendere Auswirkungen auf das menschliche Handeln, das persönliche und soziale Leben, die Politik und die Wirtschaft“. Das teilte die vatikanische Entwicklungsbehörde mit. Deshalb laute das Thema der Botschaft von Papst Franziskus für den kommenden Weltfriedenstag am 1. Januar 2024, die vom Dikasterium für den Dienst der ganzheitlichen menschlichen Entwicklung angekündigt wurde: „Künstliche Intelligenz und Frieden“.

KI auf verantwortungsvolle Weise steuern

Papst Franziskus, heißt es im Kommuniqué des Dikasteriums weitere, fordere „einen offenen Dialog über die Bedeutung dieser neuen Technologien, die mit einem disruptiven Potenzial und ambivalenten Auswirkungen ausgestattet sind“. Auch erinnere der Papst an „die Notwendigkeit, wachsam zu sein und sich dafür einzusetzen, dass bei der Herstellung und Nutzung solcher Geräte nicht eine Logik der Gewalt und Diskriminierung auf Kosten der Schwächsten und Ausgegrenzten entsteht“. Ungerechtigkeit und Ungleichheit schürten Konflikte und Antagonismen. Die Dringlichkeit bestehe also darin, „die Konzeption und den Einsatz künstlicher Intelligenzen verantwortungsvoll zu gestalten, damit sie im Dienste der Menschheit und des Schutzes unseres gemeinsamen Hauses stehen“, wobei diese ethische Reflexion „auf den Bereich der Bildung und des Rechts“ ausgedehnt werden müsse. „Der Schutz der Würde der Person und die Sorge um eine Geschwisterlichkeit, die tatsächlich der gesamten Menschheitsfamilie offensteht", sind nämlich "unabdingbare Voraussetzungen dafür, dass die technologische Entwicklung zur Förderung von Gerechtigkeit und Frieden in der Welt beiträgt“.

Das Kirchenoberhaupt wolle verhindern, dass sich bei Entwicklung und Gebrauch von KI-Systemen eine „Logik der Gewalt und Diskriminierung“ festsetze. Es müsse verantwortlich mit den neuen Technologien umgegangen werden, um sie zum Wohle der Menschheit einzusetzen.

Das Engagement des Heiligen Stuhls für die „Algorethik“

Der Heilige Stuhl hat schon immer auf die ethischen Implikationen des Einsatzes von künstlicher Intelligenz geachtet, indem er möglichst viele wissenschaftliche und technologische Akteure in seine Überlegungen einbezog und mit anderen Religionen zusammenarbeitete. Am 10. Januar hatte die Päpstliche Akademie für das Leben dafür geworben, das Dokument „Rom Call for AI Ethics“, das 2020 von Unternehmen wie Microsoft und IBM unterzeichnet wurde, auf Vertreter des Judentums und des Islams auszuweiten. Ziel ist es, eine „Algorithmik“ zu fördern, denn, wie der Präsident der Akademie, Erzbischof Vincenzo Paglia, erinnerte, können diese neuen Technologien „zu einer enormen Entwicklung, aber auch zu einer ebenso enormen Tragödie führen, weil sie das Risiko bergen, das Menschliche in einer Art Diktatur der Technologie zu unterdrücken, die die Menschheit selbst umstößt“. Das Engagement des Heiligen Stuhls in dieser Hinsicht ist auch in den großen internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen konstant, wo die Risiken und der Missbrauch des Einsatzes von künstlicher Intelligenz in der Rüstung und in Konflikten oft hervorgehoben wurden. Daraus sollte eine „Algorethik“ entstehen.

Hintergrund

Der von Paul VI. 1967 ins Leben gerufene Weltfriedenstag findet 2024 zum 57. Mal statt und wird zum elften Mal von Papst Franziskus begangen. Das Thema des letzten Jahres war „Niemand kann sich allein retten“ über die Welt nach der Covid-19-Pandemie. Zu den Themen der vergangenen Jahre gehörten der Dialog zwischen den Generationen, die Kultur der Fürsorge, gute Politik und Gewaltlosigkeit sowie die Aufmerksamkeit für Migranten und Flüchtlinge.

Der Weltfriedenstag der katholischen Kirche wird seit 1968 jährlich am 1. Januar begangen; er geht zurück auf eine Initiative Papst Pauls VI. (1963-1978). Zum Weltfriedenstag veröffentlicht der Papst jeweils vorab eine Weltfriedensbotschaft, in der er ein Thema näher erörtert.

(kna/vatican news – mg)

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08. August 2023, 17:30