Der Papst ist in Marseille eingetroffen
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Gegen 14.35 Uhr war die „ITA Airways“-Maschine mit Franziskus und seinem Gefolge an Bord auf dem römischen Flughafen Fiumicino vom Rollfeld abgehoben. Um 16.03 Uhr traf er auf dem Flughafen von Marseille ein, wo ihn die französische Premierministerin Elisabeth Borne und der Erzbischof der Stadt, Kardinal Jean-Marc Aveline, begrüßten. Vier Kinder in provenzalischer Tracht überreichten dem Gast aus Rom Blumen. Als die Hymnen des Vatikans und Frankreichs ertönten, erhob sich Franziskus aus dem Rollstuhl.
Papst verurteilt Grausamkeit gegenüber Migranten
Während des Flugs in Richtung Marseille hatte der Papst mitreisenden Journalisten gegenüber „Grausamkeit und Mangel an Menschlichkeit“ verurteilt, die viele Migranten erführen. Er hoffe, dass er in Marseille („der Tür und dem Fenster zum Mittelmeer“) den Mut finden werde, alles deutlich auszusprechen, was ihm am Herzen liege.
Der erste Termin des Papstes in Marseille ist ein Gebet in der ikonischen Basilika Notre-Dame-de-la-Garde hoch über der Stadt. Im Mittelpunkt der knapp dreißigstündigen Papstreise – vermutlich Franziskus‘ letzte internationale Reise in diesem Jahr – steht das Thema Migration; es liegt dem Papst, der selbst Nachfahre italienischer Einwanderer nach Argentinien ist, besonders am Herzen. Noch am Freitagabend will er zusammen mit Religionsführern im Hafen an einem bronzenen Gedenkkreuz beten, das an ertrunkene Seeleute und Migranten erinnert.
Migration im Fokus
Weitere Programmpunkte sind am Samstag die Schlusssitzung des Mittelmeertreffens, an dem Politiker, Religionsführer und junge Leute teilnehmen, sowie eine Messfeier. In Frankreich, dem Land der staatlich verordneten „Laizität“ (laicité), hat es für große Aufmerksamkeit gesorgt, dass Staatspräsident Emmanuel Macron den Papst am Samstag im „Palais du Pharo“ empfangen und auch an Franziskus‘ Messfeier teilnehmen will. Der Vatikan betont, wie üblich, den patoralen Charakter der Visite.
Es ist die 44. Auslandsreise des Papstes in seiner gut zehnjährigen Amtszeit. Nach dem Renaissance-Pontifex Clemens VII. im 16. Jahrhundert ist es erst das zweite Mal in der Geschichte, dass ein Papst Marseille besucht. Franziskus hat zuletzt im August am katholischen Weltjugendtag in Lissabon/Portugal teilgenommen sowie Anfang September die Mongolei bereist.
Das komplette Programm der Papstreise finden Sie hier.
(vatican news)
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