Angelus: Vergebung kennt keine Grenzen
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
Im Mittelpunkt der Katechese des Papstes stand das Gleichnis vom unbarmherzigen Schuldner aus dem Matthäusevangelium (18,21-35). Der König, der seine Schulden eintreiben will, lässt sich vom Flehen seines verzweifelten Knechts erweichen, der dann selbst aber einem anderen Knecht gegenüber nicht dieselbe Barmherzigkeit zeigt.
Vergebung ist nicht berechnend
„Jesus aber sagt, dass Vergebung nicht berechnend ist; dass es gut ist, alles und immer zu vergeben!,“ erinnerte Franziskus in seiner Auslegung des Tagesevangeliums. „So wie Gott es mit uns tut; und wozu jene aufgerufen sind, die die Vergebung Gottes spenden: immer vergeben.“
Die Vergebung Gottes sei unermesslich, weil er aus Liebe handle, und wir Christen seien gerufen, unseren Nächsten genauso großzügig Vergebung zu gewähren, wie er es mit uns tut.
„Die Vergebung ist keine gute Tat, die man tun oder lassen kann: Sie ist eine Grundvoraussetzung für jeden Christen,“ stellte der Papst klar. „Jeder von uns ist nämlich jemand, der Vergebung erfahren hat: Gott hat sein Leben für uns hingegeben, und wir können seine Barmherzigkeit mit nichts aufwiegen.“
Nur wenn wir einander ohne Kalkül vergeben würden, könnten wir Zeugnis ablegen von Gott, denn außerhalb der Vergebung gebe es keine Hoffnung und keinen Frieden, so Franziskus weiter.
Die Kraft, zu vergeben...
„Die Vergebung ist der Sauerstoff, der die vom Hass verpestete Luft reinigt; sie ist das Gegenmittel, das die Gifte des Grolls unschädlich macht; sie ist der Weg, der den Zorn besänftigt und so viele Krankheiten des Herzens heilt, die die Gesellschaft verseuchen.“
Abschließend schlug der Papst noch folgende „kleine Übung“ vor:
„Versuchen wir, jetzt, jeder von uns, an eine Person zu denken, die uns verletzt hat, und bitten wir den Herrn um die Kraft, ihr zu vergeben. Lasst uns ihr aus Liebe zum Herrn vergeben: es wird uns guttun, es wird den Frieden in unseren Herzen wiederherstellen!“
(vaticannews – skr)
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