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Papst Franziskus und Bruder Andrew Tran im Haus der Barmherzigkeit in Ulaanbaatar Papst Franziskus und Bruder Andrew Tran im Haus der Barmherzigkeit in Ulaanbaatar  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

„Haus der Barmherzigkeit“ in der Mongolei: Wie eine Familie

Direkt vor seiner Abreise aus Ulaanbaatar hat Papst Franziskus noch das „Haus der Barmherzigkeit“ eingeweiht. Der Direktor des kirchlichen Sozialzentrums will nun, mit dem Segen des Papstes, „seinen Willen und seine Liebe zu den Armen“ fortsetzen.

Linda Bordoni und Salvatore Cernuzio - Ulaanbaatar

Das Projekt „Haus der Barmherzigkeit“ will ein Zuhause schaffen – „nicht nur ein Dach über den Kopf sein“ – sondern ein echtes Zuhause für diejenigen, die nicht nur eine warme Mahlzeit, nicht nur ein warmes Bad oder eine Wäscherei suchen. Das „Haus der Barmherzigkeit“ in der Mongolei wolle eine „Familie“ sein, die die Menschen liebt und ihnen hilft, wieder auf die Beine zu kommen. Das sagt im Interview mit unseren Korrespondenten in der Mongolei der Direktor des Hauses, Bruder Andrew Tran.

Zum Nachhören - was Bruder Tran sagt

Die Bewohner der Einrichtung

In der von der katholischen Kirche betriebenen Unterkunft für Obdachlose, Opfer häuslicher Gewalt und andere Bedürftige in Ulaanbaatar erklärte der Leiter, dass die Wintermonate hier besonders hart seien und die katholischen Missionare für diejenigen, die auf der Straße leben oder gezwungen seien, Hilfe zu suchen, immer da sind:

„Wir schaffen ein Zuhause, nicht einfach nur einen Schutzraum, sondern ein Zuhause für Menschen, denn im Winter sind die Häuser sehr kalt. Viele Menschen gehen weg - wegen der Probleme in ihrer Familie oder weil sie ihre Familie verloren haben. Viele haben zwar eine Familie, aber sie wurden wegen früherer Probleme von ihrer Familie getrennt. Wir versuchen, sie wieder in die Gesellschaft einzugliedern, vor allem ältere Menschen, Kinder und Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt geworden sind, und wir versuchen, Alkoholikern zu helfen, ihnen Kraft zu geben und sie aus den Fängen des Alkohols zu befreien; und denjenigen, die ihren Ausweis verloren haben - sie haben keinen Zugang zum Gesundheitssystem oder zur Regierung -, helfen wir, sich wieder anzumelden, damit sie im öffentlichen System krankenversichert werden können, um ihnen zu helfen, wieder in eine normale Situation zu kommen.“

Papst Franziskus segnet das Haus der Barmherzigkeit
Papst Franziskus segnet das Haus der Barmherzigkeit

Einige von den Bewohnern des Hauses seien einfach sehr arm, andere hätten sich aufgrund von Fehlern in der Vergangenheit alles verloren. Weiter erläutert Bruder Tran:

„Wir haben keine genaue Zahl; wir versuchen, das Haus je nach Kapazität für alle zu öffnen. Das hängt von unserer finanziellen Situation ab, denn wir arbeiten zu 100 Prozent karitativ, und wenn wir mehr haben, können wir auch mehr bedienen! Wir können niemandem dienen, wenn wir nichts zu geben haben. Wir versuchen, für jeden offen zu sein, je nach unseren Fähigkeiten und den Bedürfnissen der Menschen.“

Das „Haus der Barmherzigkeit“, das am Montag, dem 4. September, in Anwesenheit von Papst Franziskus eingeweiht wurde, hat bereits seine Arbeit aufgenommen und bietet Dienstleistungen und Hilfe verschiedenster Art an, betont der Leiter. Es befindet sich in einem stillgelegten Schulkomplex, der einst den Schwestern des Heiligen Paulus von Chartres gehörte, im Zentrum von Ulaanbaatar, und wurde auf Initiative der örtlichen Kirche und des Apostolischen Präfekten in der Mongolei, Kardinal Giorgio Marengo, sowie dank der Unterstützung der Päpstlichen Missionsgesellschaften Australiens eingerichtet.

Die Einrichtung

Das dreistöckige Gebäude mit Untergeschoss verfügt über Privatzimmer und einen Saal, in dem die Gäste geschwisterlich zusammenkommen und sich austauschen können. Es wurde in eine vorübergehende Unterkunft für die Armen umgewandelt und mit einer Klinik ausgestattet, um die Bedürfnisse von Obdachlosen und Opfern häuslicher Gewalt zu erfüllen. Es soll aber auch als vorübergehende Unterkunft für Migranten dienen, die in der Stadt angekommen sind und eine erste Unterstützung benötigen.

„Sie haben das Gefühl, dass dies ihre Familie ist...“

Die Betreiber des „Hauses der Barmherzigkeit“ arbeiten eng mit den Gesundheitseinrichtungen, der örtlichen Polizei und den Sozialarbeitern des Viertels zusammen. Bruder Tran erläutert:

„Einige der Bewohner sind Obdachlose, die auf der Straße leben, weil es im Winter sehr kalt ist und sie draußen schlafen und nichts zu essen haben. Hier gibt es ein warmes Bad und eine Wäscherei zum Waschen der Kleidung, die wir eingerichtet haben, um den Menschen zu helfen, vielleicht nicht zu 100 Prozent, aber mit der größtmöglichen Sorgfalt, um den Menschen alles zu geben, was wir können. Sie haben das Gefühl, dass dies ihre Familie ist, und wenn sie sie brauchen, können sie jederzeit kommen.“

Zum Papstbesuch an diesem Montag beim „Haus der Barmherzigkeit“ sagt der Leiter:

„Natürlich war der Papst bei uns, weil ihm die Armen sehr am Herzen liegen, wegen seiner Liebe zu den Armen, und es ist sehr bedeutsam für ihn, das Gebäude zu segnen, das Projekt zu segnen, und mit seinem Segen setzen wir seinen Willen und seine Liebe zu den Armen fort.“

(vatican news – mg)

Warten auf Papst Franziskus vor dem Haus der Barmherzigkeit
Warten auf Papst Franziskus vor dem Haus der Barmherzigkeit

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04. September 2023, 10:11