Papst kondoliert zum Tod von Giorgio Napolitano
Napolitano verstarb am Abend des 22. September 2023 im Alter von 98 Jahren in einer Privatklinik in Rom. Sein Gesundheitszustand hatte sich in letzter Zeit verschlechtert, so dass auch Papst Franziskus bei seiner letzten Generalaudienz am Mittwoch zu Gebet für den ehemaligen Präsidenten aufgerufen hatte, den er einen „Diener der Heimat“ nannte.
Noch am Todesabend sandte Franziskus ein Telegramm an die Witwe, Clio Bittoni Napolitano, in dem er seine „Gefühle der Ergriffenheit und gleichzeitig der Dankbarkeit für diesen Staatsmann“ ausdrückte. Napolitano habe „bei der Ausübung seiner hohen institutionellen Ämter große intellektuelle Gaben und aufrichtige Leidenschaft für das politische Leben Italiens sowie ein lebhaftes Interesse am Schicksal der Nationen gezeigt“, würdigte Franziskus. Er werde die persönlichen Begegnungen mit dem Verstorbenen in „dankbarer Erinnerung“ behalten, bei denen er „seine Menschlichkeit und seine Weitsicht schätzte, mit der er wichtige Entscheidungen mit Augenmaß traf, vor allem in heiklen Momenten für das Leben des Landes, mit der ständigen Absicht, Einheit und Eintracht im Geiste der Solidarität zu fördern, beseelt von der Suche nach dem Gemeinwohl“, so die wertschätzenden Worte des Papstes.
Ausnehmend gute Beziehungen
Unter anderem war er dem damaligen Staatspräsidenten beim Besuch an dessen Amtssitz, dem Quirinal in Rom, im September 2023 begegnet, im November 2014, nur wenige Wochen vor dessen endgültigem Ausscheiden aus dem Amt, hatte Franziskus Napolitano zu einem persönlichen Gespräch im Vatikan empfangen.
Während seiner beiden Amtszeiten stand Napolitano nicht nur mit Franziskus, sondern auch mit Papst Benedikt XVI. in einem ausnehmend guten Verhältnis. So hatte er in einem Artikel für den Osservatore Romano, betitelt „Mein Freund Benedikt XVI." das gute gegenseitige Einvernehmen gewürdigt. Ähnlich hatte er sich in Folge über das Verhältnis mit Papst Franziskus geäußert, wenn er über den „exzellenten Status der gegenseitigen Beziehungen" sprach.
Würdigung eines Protagonisten, der das Gemeinwohl im Blick hatte
Auch Kardinalstaatssekretär Parolin hatte dem Nachfolger Napolitanos im Amt, Sergio Mattarella, sein „tief empfundenes Beileid“ ausgesprochen. Er erinnerte an Napolitano als „maßgeblichen Protagonisten des sozialen und politischen Lebens des Landes, der sich großzügig und mit Selbstverleugnung und Verantwortungsbewusstsein in den Dienst der Institutionen stellte“. In diesem Zusammenhang hob er auch den Einsatz des ehemaligen italienischen Staatspräsidenten „für die Festigung der Beziehungen der gegenseitigen Freundschaft und der wirksamen Zusammenarbeit zwischen Italien und dem Heiligen Stuhl“ hervor und versicherte seiner „Anteilnahme im Gebet“.
Der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Matteo Zuppi, sprach der Familie des Verstorbenen im Namen der italienischen Bischöfe „sein tiefes Beileid und seine Verbundenheit“ zum Tod des Senators auf Lebenszeit aus, „der ein Mann der Institutionen war und das Land durch komplexe historische Abschnitte begleitet hat“. "Sein Verantwortungsbewusstsein, das sich insbesondere in der Annahme einer zweiten Amtszeit im Quirinal ausgedrückt habe, bleibe „eine große Lehre für alle, die in der Politik tätig sind“, so der Kardinal: „Es ist ein wertvolles Vermächtnis, damit jede Entscheidung im politischen und institutionellen Bereich immer das Gemeinwohl als oberstes Ziel hat.“
(vatican news - cs)
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