Papst an Missbrauchsopfer: Schweigen brechen, indem man euch zuhört
Mario Galgano – Vatikanstat
In seiner Botschaft verurteilt der Papst sexuellen Missbrauch von Kindern in der Kirche. Viele Kinder und vulnerable Personen hätten das größte Übel an einem Ort erfahren, an dem sie zusammen mit ihren Eltern nach dem Wahren und Guten gesucht hätten, schrieb der Papst in einem Brief an eine Pilgergruppe aus der französischen Diözese Nantes.
Aus dem Schreiben geht hervor, dass die Teilnehmer der Pilgerfahrt selbst Missbrauch erlebt haben. Sie besuchten am Dienstag die Päpstliche Kinderschutzkommission im Vatikan, wobei ihnen der von Franziskus unterzeichnete Brief überreicht wurde. Am Nachmittag kamen sie dann auch noch persönlich mit dem Papst zusammen.
Zwei Stunden lang miteinander gesprochen
Die Gruppe war am Morgen zwei Stunden lang mit Mitgliedern der Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen an deren Sitz im Zentrum Roms, im Palazzo Maffei Marescotti, wo die Botschaft des Papstes verlesen wurde. Es sei ein Moment des Zuhörens, des Lernens und des Dialogs gewesen, „der sich auf den Weg des Zeugnisses, der Erinnerung und der Prävention konzentrierte, den sie mit der Ortskirche und der Kongregation verfolgen“, teilte die vatikanische Kommission im Anschluss.
Der Papst habe die Kinderschutzkommission gebeten, ihre Worte anzuhören, schrieb der Papst an die Betroffenen gerichtet. Diese Zeugnisse sollten die Bemühungen verstärken, Missbrauch in der Kirche und den Gemeinden auszulöschen. „Wir können das nur zusammen machen, alle zusammen, wobei jeder seinen Teil dazu beiträgt, das Schweigen über Missbrauch zu brechen.“
Hierfür brauche es innerhalb von Institutionen eine aktive und respektvolle Offenheit dafür, Opfern und Überlebenden zuzuhören. Positiv hob Franziskus die Kongregation der Frères de Saint-Gabriel hervor, die sich mit den Vatikanbesuchern auf den Weg gemacht hätten. Die Kirche müsse ihre Schutzpolitik und ihre professionellen Standards für die Bildung der Geistlichen und der Ordensleute umsetzen und überprüfen sowie sichere Umgebungen in ihren Schulen schaffen. Diese Bemühungen seien nicht verhandelbar.
(vatican news/kna)
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