Papst Franziskus im Advent: Mehr Stille - auch in den Socials!
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Bei fast sommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein hielt Franziskus diesen Sonntag sein Mittagsgebet wieder vom Fenster zum Petersplatz hin, und nicht wie in der Vorwoche krankheitsbedingt aus der Casa Santa Marta. Ausgehend vom Tagesevangelium (Mk 1,1-8) - diesen Sonntag die Bibelstelle, in der der Evangelist Markus von Johannes dem Täufer als „Rufer in der Wüste" spricht -, erklärte Franziskus, die Wüste sei ein „Ort der Stille und des Wesentlichen, wo man es sich nicht leisten kann, sich mit nutzlosen Dingen aufzuhalten." Es sei vielmehr wichtig, sich auf das zu konzentrieren, was im Leben wirklich zählt:
„Und das ist eine stets aktuelle Mahnung: Um voranzukommen auf dem Lebensweg, muss man sich entledigen von dem, was ,zu viel` ist, denn gut leben heißt nicht, sich zu füllen mit unnützen Dingen, sondern sich zu befreien vom Überflüssigen, um in die innere Tiefe zu gehen, um das zu erfassen, was wirklich wichtig ist vor Gott. Nur wenn wir - durch Stille und Gebet - Raum schaffen für Jesus, der das Wort des Vaters ist, werden wir in der Lage sein, uns zu befreien von der Verschmutzung durch eitle Worte und Geschwätz. Schweigen und ein nüchterner Stil – beim Reden, im Umgang mit den Dingen, in Medien und Sozialen Netzwerken – sind nicht nur ,kleine Opfer` oder Tugenden: es sind wesentliche Elemente des christlichen Lebens", erklärte Papst Franziskus.
Das Kirchenoberhaupt warb fürs Zuhören: „Brüder und Schwestern, wenn man nicht schweigen kann, ist es schwierig, dass man etwas Gutes zu sagen hat; je aufmerksamer dagegen die Stille ist, desto stärker ist das Wort." Und der Papst lud auch alle ein, sich selbst zu fragen:
„Welchen Platz nimmt die Stille in meinem Tagesablauf ein? Ist es eine leere, vielleicht bedrückende Stille - oder ein Raum des Zuhörens, des Gebets, des Sich-Kümmerns um das Herz? Ist mein Leben nüchtern oder voll von überflüssigen Dingen? Auch wenn es heißt, gegen den Strom zu schwimmen, schätzen wir die Stille, Nüchternheit und das Zuhören", so der Rat von Papst Franziskus bei seinem Mittagsgebet am 2. Adventssonntag.
(vatican news - sst)
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