Papst: Wachsam sein und Korruption verhindern
Er wisse, dass das Büro des Generalrevisors dem Thema Korruption „große Aufmerksamkeit" widme und seine Arbeit mit „Entschiedenheit und barmherziger Diskretion" erledige, heißt es in dem Papsttext. Fest stehe jedoch auch, dass es „bei jedem Handeln absolute Transparenz braucht - Skandale tragen mehr dazu bei, Zeitungsseiten zu füllen, als zu tiefgehenden Verhaltensänderungen", formuliert der Papst. Franziskus ermutigt zudem, den Verantwortlichen für die Verwaltung des Vermögens des Heiligen Stuhls dabei zu helfen, Schutzmechanismen gegen Korruption zu schaffen. Er betont auch, dass die Bekämpfung der Korruption im Vatikan bereits seinem Vorgänger im Amt Benedikt XVI. wichtig gewesen sei und er dessen begonnene Arbeit fortgeführt habe.
Zusammenarbeit stärken
Franziskus lädt zu Zusammenarbeit der verschiedenen Finanzeinrichtungen statt zu Konkurrenz untereinander ein. Der Papst betont zudem die Unabhängigkeit des Obersten Wirtschaftsprüfers und seines Büros sowie die Professionalität aller nebst der Achtung internationaler Standards. Sämtliche Maßnahmen sollten zudem „stets in Einheit mit den Lehren der Kirche" stehen, so das katholische Kirchenoberhaupt.
Lob für ehrenamtliches Engagement
Nicht zuletzt bedankt der Papst sich für das gesellschaftliche Engagement einiger Mitarbeiter des Büros, die ehrenamtlich in einer Caritas-Suppenküche aktiv sind: „Das ist eine schöne Sache: Leistet diesen Dienst aus vollem Herzen, schlicht und unentgeltlich, nehmt euch Zeit, den Menschen zuzuhören und mit ihnen zu reden. Oftmals trifft man Leute, die Freunde brauchen, aber alleine gelassen werden. Ein Lächeln und ein gutes Wort sind manchmal mehr wert, als ein Essen."
Hintergrund
Seit 2021 ist der italienische Wirtschafts- und Verwaltungsfachmann Alessandro Cassinis Righini Generalrevisor im Vatikan. Der Generalrevisor – oder oberste Wirtschaftsprüfer - ist eine von Papst Franziskus geschaffene Position in der Römischen Kurie, deren Aufgabe es ist, die Bilanzen der Einrichtungen und Organe des Heiligen Stuhls und der Vatikanstadt zu kontrollieren. Franziskus hatte diese Stelle 2014 mit seinem Motu Proprio „Fidelis dispensator et prudens“ geschaffen, in dem er gleichzeitig den vatikanischen Wirtschaftsrat und das vatikanische Wirtschaftssekretariat einrichtete. Das Büro des Generalrevisors arbeitet eigenständig und unabhängig und berichtet direkt an den Papst. Es legt dem Wirtschaftsrat jährlich eine Liste der risikoreichsten Bereiche der Vatikanverwaltung vor. Den Generalrevisor unterstützen zwei stellvertretenden Wirtschaftsprüfer, alle drei werden auf fünf Jahre vom Papst ernannt.
In der Behörde arbeiten derzeit elf Mitarbeiter, darunter vier Frauen. Die Befugnisse hat Franziskus im Zuge seiner Kurienreform deutlich gestärkt. Das Amt des Generalrevisors zählt zu den wenigen Ämtern im Vatikan, die auch in der Zeit zwischen zwei Pontifikaten nicht erlöschen. Im Finanzprozess im Vatikan, dessen Ende noch in dieser Woche erwartet wird, spielten die Aussagen des vatikanischen Generalrevisors Alessandro Cassinis Righini eine wichtige Rolle.
(vatican news/kap - sst)
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