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Wortlaut: Papst Franziskus beim Angelus-Gebet

Hier finden Sie die Ansprache von Papst Franziskus bei seinem Angelus-Gebet an diesem Sonntag in einer deutschen Übersetzung.

Sämtliche Wortmeldungen des Papstes in ihrer amtlichen deutschen Fassung werden auf der Internetseite des Heiligen Stuhls publiziert.

„Liebe Brüder und Schwestern, schönen Sonntag!

Das heutige Evangelium schildert die Begegnung Jesu mit den ersten Jüngern (vgl. Joh 1,35-42). Diese Szene lädt uns ein, uns an unsere erste Begegnung mit Jesus zu erinnern - jeder von uns hatte so eine erste Begegnung mit Jesus... erinnern wir uns daran! -, dann die Freude an der Nachfolge zu erneuern und uns zu fragen: Was bedeutet es, Jünger des Herrn zu sein? Der Text des Evangeliums hilft uns, indem er uns drei Verben vorschlägt: Jesus suchen, wohnen und verkünden...

Zunächst einmal suchen. Zwei Jünger begannen dank des Zeugnisses des Täufers, Jesus nachzufolgen, und er ‚bemerkte, dass sie ihm folgten, und sprach zu ihnen: Was sucht ihr?‘ (V. 38). Dies sind die ersten Worte, die Jesus an sie richtet: Er fordert sie zunächst auf, in sich zu gehen und sich nach den Sehnsüchten zu fragen, die sie in ihrem Herzen tragen... Der Herr will keine Proselyten, er will keine oberflächlichen ‚Anhänger‘, sondern Menschen, die sich selbst hinterfragen und sich von seinem Wort herausfordern lassen. Um daher ein Jünger Jesu zu sein, muss man ihn also zuerst suchen, dann ein offenes Herz haben, auf der Suche sein, nicht gesättigt oder zufrieden.

„Sie waren nicht auf der Suche nach Neuigkeiten oder Informationen“

Schauen wir uns also an, wonach die ersten Jünger suchten, und zwar durch das zweite Verb: verweilen. Sie waren nicht auf der Suche nach Neuigkeiten oder Informationen über Gott, nach Zeichen oder Wundern, sondern sie wollten Jesus, dem Messias, begegnen, bei ihm sein, ihm zuhören... ‚Wo wohnst du?‘ (V. 38).

Und Christus lädt sie ein, bei ihm zu sein: ‚Kommt und seht‘ (V. 39). Bei ihm zu sein, bei ihm zu bleiben, das ist das Wichtigste für den Jünger des Herrn. Der Glaube ist, kurz gesagt, keine Theorie, sondern eine Begegnung..., er bedeutet zu sehen, wo der Herr wohnt, und bei ihm zu bleiben...

„Die Freude des Evangeliums ist immer nach außen gerichtet“

Suchen, verweilen und schließlich verkünden... Diese erste Begegnung der Jünger mit Jesus war eine so einschneidende Erfahrung, dass sich die beiden Jünger für immer an die Zeit erinnern: ‚Es war gegen vier Uhr nachmittags‘ (V. 39)... Ihre Herzen waren so voller Freude, dass sie sofort das Bedürfnis verspürten, das Geschenk, das sie erhalten hatten, weiterzugeben. Einer der beiden, Andreas, beeilt sich sogar, es seinem Bruder Petrus mitzuteilen, und führt ihn zu Jesus... 

Brüder und Schwestern, auch wir erinnern uns heute an unsere erste Begegnung mit dem Herrn... Wann bin ich dem Herrn begegnet? Wann hat er an mein Herz gerührt? Und wir fragen uns: Sind wir noch Jünger aus Liebe, suchen wir den Herrn, oder haben wir uns in einem Glauben der Gewohnheiten eingerichtet? Verweilen wir mit ihm im Gebet, wissen wir, wie wir mit ihm schweigen können? ... Und schließlich, haben wir das Bedürfnis, diese Schönheit der Begegnung mit dem Herrn zu teilen und zu verkünden?

Möge die seligste Jungfrau Maria, die erste Jüngerin Jesu, uns den Wunsch schenken, ihn zu suchen, bei ihm zu sein und ihn zu verkünden.

(vatican news – sk)
 

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14. Januar 2024, 12:07

Das Angelus ist ein Gebet, dass in Erinnerung an das ewige Geheimnis der Menschwerdung drei Mal am Tag gebetet wird: 6 Uhr morgens, am Mittag und am Abend gegen 18 Uhr, jeweils wenn die Glocken zum Angelusgebet rufen.
Der Name ‚Angelus‘ stammt aus dem ersten Vers der lateinischen Version des Gebets - Angelus Domini nuntiavit Mariae. Es besteht aus der Lesung von drei schlichten Texten, bei denen es um die Menschwerdung Jesu Christi geht, gefolgt jeweils von einem Ave Maria.
Dieses Gebet wird vom Papst auf dem Petersplatz sonntags mittags und an Hochfesten gebetet. Direkt vor dem Gebet legt der Papst kurz die Lesungen des Tages aus. Nach dem Gebet folgen Grüße an die Pilger.
Von Ostern bis Pfingsten wird an Stelle des Angelusgebets das Regina Coeli gebetet, das an die Auferstehung Jesu Christi erinnert. Zum Abschluss dieses Gebets wird das „Ehre sei dem Vater“ drei Mal gesprochen.

Gebet des Angelus / Regina Coeli mit Papst

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