Papst feiert in Rom Messe mit Ordensleuten
Silvia Kritzenberger – Vatikanstadt
Das Fest "Mariä Lichtmess" am 2. Februar markiert den lichtvollen Abschluss der Weihnachtszeit. Vierzig Tage nach Weihnachten feiert die katholische Kirche den Herrn, der durch sein Eintreten in den Tempel seinem Volk entgegengeht. In den Lichtfeiern erleben wir, wie das wahre Licht in den Tempel einzieht. Wir erleben, dass Gott das Licht ist, das das Dunkel der Herzen und das Dunkel der Welt erhellt. Zu diesem Festtag gehört auch das Segnen von Kerzen.
Am 2. Februar begeht die katholische Kirche auch den Welttag des geweihten Lebens. Eingeführt wurde er von Johannes Paul II. an „Mariä Lichtmess“ 1997. Der Papst aus Polen wollte damit die Wertschätzung von Orden und anderen Gemeinschaften geistlichen Lebens fördern. Weil "Mariä Lichtmess" und der Tag des geweihten Lebens zusammenfallen, feiert Franziskus, selbst ein Ordensmann, die Messe am 2. Februar immer mit Ordensleuten.
Das Licht, das das Dunkel vertreibt
Zu Beginn der Feier war der Petersdom noch in gedämpftes Licht getaucht. Ordensleute verschiedener Gemeinschaften zogen mit brennenden Kerzen in feierlicher Prozession zum Hochaltar des Petersdoms. Nach dem Tagesgebet wurden die Kerzen gelöscht und die Lichter in der Basilika gingen an.
In seiner Predigt nahm Franziskus Bezug auf Simeon und Hanna aus dem Lukasevangelium (2,22-40): Zwei hochbetagte Menschen, die Tag für Tag geduldig im Tempel warteten und in dem unscheinbaren Jesuskind auf dem Arm Marias den Messias, den Retter der Welt, erkannten.
Sie hätten die Hoffnung nicht „in den Ruhestand geschickt“, sondern die Erwartung Gottes trotz aller Schwierigkeiten und Enttäuschungen immer wachgehalten, so Franziskus.
Wörtlich sagte der Papst:
„Ich denke an euch, gottgeweihte Schwestern und Brüder, und an das Geschenk, das ihr seid; ich denke an jeden einzelnen von uns Christen heute: Sind wir noch fähig, in Erwartung zu leben? Sind wir nicht manchmal zu sehr von uns selbst eingenommen, von den Dingen und dem intensiven Ablauf eines jeden Tages, so dass wir Gott vergessen, der immer kommt? Sind wir nicht zu sehr von unseren Werken für das Gute vereinnahmt und laufen Gefahr, selbst das Ordensleben und das christliche Leben in "die vielen Dinge, die zu tun sind", zu verwandeln und dabei die tägliche Suche nach dem Herrn hintanzustellen? Laufen wir nicht manchmal Gefahr, unser persönliches und gemeinschaftliches Leben zu gestalten, indem wir uns unsere Erfolgschancen ausrechnen, statt den kleinen Samen, der uns anvertraut worden ist, mit Freude und Demut zu kultivieren, mit der Geduld derer, die säen, ohne etwas zu verlangen, und die es verstehen, auf Gottes Zeiten und Überraschungen zu warten?“
In diesem Zusammenhang machte Franziskus zwei Gefahren aus: die Vernachlässigung des inneren Lebens und die Anpassung an den Stil der Welt. Ersteres passiere, wenn „die Müdigkeit über das Staunen siegt, wenn die Gewohnheit an die Stelle des Enthusiasmus tritt, wenn wir die Beharrlichkeit auf dem geistlichen Weg verlieren, wenn negative Erfahrungen, Konflikte oder ausbleibende Ergebnisse uns zu bitteren und verbitterten Menschen machen,“ so Franziskus.
Zweitens gelte es, den Stil unserer schnelllebigen Welt, die „alles und sofort“ wolle, niemals an die Stelle des Evangeliums treten zu lassen.
„In einem solchen Kontext, in dem die Stille verbannt und verlorengegangen ist, ist die Erwartung nicht einfach, denn sie erfordert eine Haltung gesunder Passivität, den Mut, das Tempo zu reduzieren, uns nicht von Aktivitäten überwältigen zu lassen, um in uns selbst Raum für Gottes Handeln zu schaffen, so wie es die christliche Mystik lehrt. Passen wir also auf, dass der Geist der Welt nicht in unsere Ordensgemeinschaften, in das Leben der Kirche und in den Glaubensweg eines jeden von uns eindringt.“
Abschließend gab das Kirchenoberhaupt den Ordensleuten noch folgenden Rat:
„Lassen wir uns in Unruhe versetzen, lassen wir uns vom Geist bewegen, so wie Simeon und Hanna. Wenn wir die Erwartung wie sie leben, indem wir das innere Leben pflegen und in Einklang mit dem Stil des Evangeliums leben, dann werden wir Jesus umarmen, das Licht und die Hoffnung des Lebens.“
(vaticannews – skr)
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