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Teilnehmer an der Konferenz „Verletzlichkeit und Gemeinschaft zwischen Aufnahme und Inklusion" Teilnehmer an der Konferenz „Verletzlichkeit und Gemeinschaft zwischen Aufnahme und Inklusion"  (Vatican Media)

Papst: Aufnahme Verletzlicher ist mehr als eine Dienstleistung

Aufnahme darf nicht zu einem „politisch korrekten“ Thema oder einer „reinen Organisation“ von - wenn auch gut gemeinten - Praktiken reduziert werden. Das betonte Franziskus in Vatikan vor Teilnehmern an der zweiten Ausgabe des Treffens „Cattedra dell’accoglienza“ (etwa „Lehrstuhl der Aufnahme“) in Sacrofano bei Rom, das an diesem Freitag endete. Wie schon in den vergangenen Tagen las wieder ein Mitarbeiter das vorbereitete Redemanuskript des Papstes vor, der derzeit mit einer Grippe kämpft.

Bei dem von Schwestern der Vereinigung „Associazione Fraterna Domus“ organisierten Treffen in der großen Pilgerstruktur vor den Toren Roms sei es darum gegangen, die Aufnahme mit der Verwundbarkeit „reagieren“ zu lassen, so Franziskus mit Blick auf das zentrale Schlagwort „Verwundbarkeit“, an dem entlang sich das Programm des Treffens entwickelte. Ziel war es, den Blick auf die Beziehung zwischen Verwundbarkeit und Gemeinschaft zu vertiefen, um einen neuen Stil der Inklusion zu erarbeiten. Eine „typisch evangeliumsgemäße“ Wahl, würdigte Franziskus, der den Teilnehmern einige Denkanstöße mit auf den Weg geben wollte.

„Erstens: Um verletzliche Brüder und Schwestern aufzunehmen, muss ich mich selbst verletzlich fühlen und von Christus als solcher aufgenommen werden. Er geht uns immer voraus: Er hat sich selbst verwundbar gemacht, sogar bis hin zur Passion; er hat unsere Verwundbarkeit angenommen, damit wir dank ihm dasselbe tun können.“

„Um verletzliche Brüder und Schwestern aufzunehmen, muss ich mich selbst verletzlich fühlen und von Christus als solcher aufgenommen werden“

Wenn wir in Gott blieben, dann trügen wir Früchte, auch in diesem „weiten Feld“ der Aufnahme, zeigte sich Franziskus überzeugt. In diesem Zusammenhang gelte es, die Aufnahme und Solidarität im  Evangelium zu verankern, um nicht in eine Geschäftigkeit zu verfallen, der letztlich jede christliche Grundlage fehle, so die Mahnung des Papstes. Schließlich habe Jesus seine Jünger nicht gelehrt, eine „Assistenz für die Kranken und Armen“ zu organisieren, sondern er habe diese zu einem Lebensstil führen wollen, bei dem es darum ging, „in Kontakt mit den Verwundbaren zu sein, mitten unter ihnen“, erinnerte das Kirchenoberhaupt.

„Für uns kann die Verletzlichkeit kein ,politisch korrektes' Thema sein oder eine bloße Organisation von Praktiken, wie gut sie auch immer sein mögen. Ich sage das, weil dieses Risiko leider besteht, es lauert immer, trotz allen guten Willens. Vor allem in größeren und besser strukturierten, aber auch in kleineren Realitäten kann Verwundbarkeit zu einer Kategorie werden, Menschen zu gesichtslosen Individuen, Dienst zu einer ,Dienstleistung' und so weiter...“

Fraterna Domus in Sacrofano bei Rom
Fraterna Domus in Sacrofano bei Rom

Die Armen sind keine Objekte

Die Jünger hätten bei Jesus gesehen, wie er die Menschen traf und aufnahm, mit Nähe, Mitgefühl und Zärtlichkeit. Der Heilige Geist habe dann nach der Auferstehung diesen Lebensstil in ihnen verankert, ebenso wie in weiteren Männern und Frauen, die „heilig geworden sind, indem sie die verletzlichen Menschen wie Jesus geliebt haben“, so Franziskus. Der Papst wies auch darauf hin, dass es neben diesen herausragenden Gestalten viele „verborgene Zeugen des Evangeliums“ gebe, die mit Hingabe den Nächsten dienten. Die Geschichten dieser verborgenen Zeugen gelte es innerhalb der Gemeinschaften in „Einfachheit und Dankbarkeit“ weiterzugeben, so die Forderung des Papstes, der seinen Gästen noch einen letzten Punkt ans Herz legte:

„Im Evangelium sind die Armen, die Schwachen, nicht Objekte, sie sind Subjekte, sie sind Protagonisten zusammen mit Jesus in der Verkündigung des Reiches Gottes.“ Als Beispiele nannte Franziskus Bartimäus, den Blinden von Jericho, aber auch Maria Magdalena. Dies seien sind nur einige biblische Beispiele unter vielen, die man anführen könnte, um zu zeigen, wie man an der Freude der Auferstehung teilhabe, so der Papst abschließend:

„Verwundbare Menschen, die mit der Gnade und dem Stil Christi empfangen und aufgenommen werden, können in der gläubigen Gemeinschaft und Gesellschaft eine Präsenz des Evangeliums sein.“

(vatican news - cs)

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01. März 2024, 12:48