Papst bittet um Gebet für Ordensleute und Priesterkandidaten
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
„Jede Berufung ist ein ,Rohdiamant´, der geschliffen, bearbeitet und auf allen Seiten in Form gebracht werden muss. Ein guter Priester, eine gute Ordensschwester müssen in erster Linie ein Mann, eine Frau sein, die sich von der Gnade des Herrn formen und bearbeiten lassen. Menschen, die sich ihrer Grenzen bewusst sind und bereit sind, ein Leben des Gebets und der Hingabe an das Zeugnis des Evangeliums zu führen", betont Papst Franziskus zu Beginn des knapp 2-minütigen Videos. Wie immer spricht er auf Spanisch, dazu gibt es deutsche Untertitel. Neben dem Papst sind im Video Priester und Ordensfrauen auf aller Welt zu sehen - sowohl in kirchlichen Kontexten, als auch beim Sport und Musizieren, bei einer Essensausgabe oder im Gespräch mit Anderen. Dazu betont der Papst, dass die Ausbildung von Priestern- und Ordensleuten allumfassend sein muss und zudem nie ende:
„Ihre Vorbereitung muss ganzheitlich sein, sie muss sich bereits im Seminar und im Noviziat entwickeln, in direktem Kontakt zum Leben der anderen Menschen. Dies ist von grundlegender Bedeutung. Die Ausbildung endet nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt, sondern setzt sich über das ganze Leben, über die Jahre hinweg fort und bildet die Person intellektuell, menschlich, affektiv und spirituell."
Wichtig ist für den Papst also, dass die Ausbildung von Priestern und Ordensleuten eine menschliche, geistliche, pastorale und gemeinschaftliche Dimension umfasst und auch der kulturellen und sozialen Vielfalt Rechnung trägt. Papst Franziskus, der selbst auch Ordensmann ist - er gehört dem Jesuitenorden an, sagt im Video auch, dass eine gute Ausbildung auch auf das Leben in Gemeinschaft vorbereiten muss:
„Auch wenn es manchmal schwierig sein kann. Denn Zusammenleben ist nicht dasselbe wie das Leben in Gemeinschaft." All diese Aspekte fasst Franziskus dann abschließend noch einmal in seinem Gebetsanliegen für den Mai zusammen:
„Beten wir, dass Ordensleute und Seminaristen auf ihrem Berufungsweg durch eine menschliche, pastorale, spirituelle und gemeinschaftliche Ausbildung wachsen, die sie zu glaubwürdigen Zeugen des Evangeliums macht."
Hintergrund
Das Video vom Papst, wie das monatliche Gebetsanliegen auch heißt, ist eine offizielle internationale Initiative zur Verbreitung der monatlichen Gebetsanliegen des Heiligen Vaters. Sie wird vom weltweiten Gebetsnetzwerk des Papstes durchgeführt. Die Videobotschaft wird unter Leitung des Jesuitenordens vom Getsnetzwerk erarbeitet und verbreitet, mit Unterstützung von Vatican Media. Seit 2016 wurde das Video vom Papst in den sozialen Netzwerken des Vatikans mehr als 222 Millionen Mal aufgerufen und in mehr als 23 Sprachen übersetzt.
Erweiterte Zusammenarbeit
Dieses Mal waren laut einer Pressemitteilung des Gebetsnetzwerks auch die Erzdiözese Los Angeles und die in den Vereinigten Staaten entwickelte Gebets-App „Hallow" am Video beteiligt.
Die Erzdiözese Los Angeles hat demnach mehrere Fachleute in den Dienst des weltweiten Gebetsnetzwerks des Papstes gestellt. „Wir sind dankbar, dass wir Papst Franziskus dabei unterstützen können, Menschen auf der ganzen Welt einzuladen, für Seminaristen und Ordensfrauen zu beten, während sie versuchen, Gottes wunderbaren Plan für ihr Leben zu erkennen“, so Erzbischof José H. Gomez, Erzbischof von Los Angeles.
Sarah Yaklic, Chief Digital Officer der Erzdiözese von Los Angeles wünscht sich: „Dass die Freude des Evangeliums, die im Video des Papstes in diesem Monat zu sehen ist, diejenigen, die sich in der Ausbildung befinden, stärkt und andere junge Menschen ermutigt, eine religiöse Berufung in Betracht zu ziehen.“
„Hallow"- Mitbegründer, Alessandro DiSanto, kommentiert: „Es ist wirklich eine Ehre und ein Segen, den Heiligen Vater und die Initiative unterstützen zu können". Man freue sich besonders, „dieses Video über die Ausbildung von Ordensmännern und -frauen sowie von Seminaristen zu sponsern."
(vatican news)
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