Unicef-Direktorin beim Papst: Frieden und Schutz der Kinder
Mario Galgano - Vatikanstadt
Unicef-Generaldirektorin Catherine Russell hatte an dem ersten Weltkindertag im Vatikan teilnehmen wollen, „um zu weltweiten Aktionen zugunsten von Millionen von Kindern zu ermutigen, die von Armut, Konflikten und Klimakrisen betroffen sind“. „Es ist nicht leicht, in der heutigen Welt ein Kind zu sein. Hunderte Millionen Kinder werden weiterhin durch Kriege und Gewalt, Armut und Ungleichheit sowie durch die Auswirkungen des Klimawandels wie Dürren, Brände, stärkere Stürme und Umweltverschmutzung aus ihrem Leben gerissen“, sagte Russell. „Papst Franziskus hat vor einer Globalisierung der Gleichgültigkeit gewarnt. Wir müssen Gleichgültigkeit und Missachtung der Rechte und des Wohlergehens von Kindern in eine Globalisierung des Friedens, der Freundlichkeit und der Fürsorge für jedes Kind überall umwandeln.“
Treffen mit dem Papst
Russell traf im Olympiastadion in Rom am Samstag mit Papst Franziskus und Zehntausenden von Kindern aus der ganzen Welt, darunter auch aus Kriegsländern, gemeinsam mit Eltern, lokalen Prominenten und Hunderten von Unicef-Freiwilligen zusammen, heißt es in einer Unicef-Mitteilung. Während der Veranstaltung, die vom Dikasterium für Kultur und Bildung des Heiligen Stuhls organisiert wurde, forderte Russell die Kinder im Stadion und die Zuschauer in aller Welt auf, sich für eine friedlichere, gerechtere und lebenswertere Welt einzusetzen. In Begleitung von zehn Kindern traf die Leiterin der UN-Organisation mit Papst Franziskus in der Casa Santa Marta zusammen; ebenfalls anwesend waren Pater Enzo Fortunato und Aldo Cagnoli, die Organisatoren des Weltkindertreffens in Rom. Russell übergab zwei Bilder von Kindern aus der Demokratischen Republik Kongo, einem vom Krieg zerrissenen Land, in dem Kinder unter schrecklicher Gewalt und Entbehrungen leiden und das sowohl der Papst als auch Russell in den letzten Jahren besucht haben.
Eine kinderfreundliche Welt schaffen
„Bei Konflikten oder Katastrophen sind Kinder immer die ersten, die leiden, und sie sind diejenigen, die am meisten leiden“, sagte Russell. „Wir müssen auf die Stimmen der Kinder hören und eine kinderfreundliche Welt schaffen. Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie Kinder getötet, verletzt und ihrer Zukunft beraubt werden.“
Nach Angaben von Unicef leben etwa 400 Millionen Kinder - oder etwa jedes fünfte weltweit - in Konfliktgebieten wie Gaza, Haiti, der Demokratischen Republik Kongo, dem Sudan, der Ukraine und Jemen oder sind auf der Flucht. Gleichzeitig leben derzeit mehr als eine Milliarde Kinder in Ländern, die durch die Auswirkungen des Klimawandels extrem gefährdet sind.
Begrüßung von Präsident Mattarella
Am ersten Tag ihres Besuchs in Italien traf Russell mit Staatspräsident Sergio Mattarella zusammen, um zu erörtern, wie gefährdete Kinder auf der ganzen Welt besser geschützt werden können, einschließlich derjenigen, die in humanitären Notsituationen leben, sowie Migranten- und Flüchtlingskinder. Bei Russell war auch die junge Unicef-Aktivistin Hannah Imordi, heute 23, die von ihrer erschütternden Reise von Nigeria nach Italien im Alter von 17 Jahren berichtete. Durch ihre Erfahrungen stärkt sie nun andere und verleiht den Stimmen von unbegleiteten Kindern, jungen Migranten und Flüchtlingen Gehör.
Russells Besuch fiel mit dem 50. Jahrestag der Aktivitäten des Unicef-Nationalkomitees in Italien zusammen, die in diesem Jahr gefeiert werden. Während ihres Besuchs dankte Russell der italienischen Regierung und Bevölkerung für ihre langjährige Unterstützung der Arbeit der Organisation für Kinder in aller Welt.
(vatican news)
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