Früchte der Amazonas-Synode: Besuch aus Lateinamerika beim Papst
Barreto Jimeno ist Präsident der Kirchlichen Konferenz von Amazonien (CEAMA), die eine Frucht des synodalen Prozesses im Amazonas-Gebiet ist. Gemeinsam mit CEAMA-Vertretern und Mitgliedern des pan-amazonischen kirchlichen Netzwerkes (REPAM) hat er den Papst getroffen. Franziskus genieße im Amazonas-Gebiet sehr hohes Ansehen, sagte der Peruaner im Interview mit Radio Vatikan:
„Bei der Audienz waren auch Vertreter der indigenen Völker anwesend und ich habe Grüße aus dem ganzen Amazonasgebiet überbracht. Der Papst hat uns ermutigt, im synodalen Prozess gemeinsam weiterzugehen. (…) Das Amazonasgebiet sieht Papst Franziskus als ,Großvater‘. So nennen sie ihn, den Großvater, und für die Eingeborenen ist der Großvater die weise Person, die Person, die führt, die Person, die kein anderes Interesse hat, als dem Leben zu dienen und es zu ermutigen.“
Papst Franziskus als ,Großvater‘ der Indigenen
Im Amazonasgebiet wurde in den letzten Jahren der synodale Prozess intensiv weitergeführt. Die Delegation habe Franziskus die Fortschritte präsentiert, die nach der großen Amazonien-Synode von 2019 gemacht worden seien. Doch auch Sorgen habe man mit Franziskus geteilt – etwa über die Ausbeutung von Natur und Mensch in der weitläufigen Amazonasregion.
Großes Gebiet - und große Sorgen
„Das Amazonasgebiet umfasst mehr als sieben Millionen Quadratkilometer, neun Länder, 105 Diözesen verschiedener Länder, das heißt, wir sprechen von mehr als 130 Bischöfen. Wir sind sehr, sehr besorgt über die Misshandlung von Umweltschützern, mit einigen Morden, aber auch, und das in ganz besonderer Weise, über die irrationale Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, die Abholzung, den illegalen Bergbau – was bedeutet, dass der Notstand durch die Auswirkungen des Klimawandels zunimmt.“
Synoden-Vorschläge werden umgesetzt
Der Einsatz des kirchlichen Netzwerkes im Amazonasgebiet gelte klar dem Schutz der Umwelt und der Einwohner dieser Region, betont der Präsident der Kirchlichen Konferenz von Amazonien (CEAMA). Seit der großen Amazonien-Synode im Vatikan von 2019 habe man Vorschläge aus dem Schlussdokument der Synode aufgegriffen und in die Tat umgesetzt, so der Kardinal. Dazu habe man dem Papst jetzt einen Bericht vorgelegt.
Franziskus habe den Kirchenvertretern für ihre Arbeit gedankt und hervorgehoben, dass die synodale Erfahrung im Amazonasgebiet „Modellcharakter“ für die Weltkirche habe. Dazu Kardinal Barreto Jimeno:
„Wir leben in einem kirchlichen Kairos, einer günstigen Zeit für die Erneuerung der Kirche im Amazonasgebiet, und vom Amazonas aus bieten wir auch der Weltkirche einen neuen Weg an, wie es für die Amazonas-Synode gefordert wurde: Neue Wege für die Kirche. Alle zusammen, alle Getauften und Getauften sind Teil des Volkes Gottes, das mit dem Trost und der Zärtlichkeit Gottes, aber auch mit den Ängsten und Tränen vieler Brüder und Schwestern in der Geschichte unterwegs ist“, so der Kardinal mit Blick auf die Zukunft der missionarischen und synodalen Arbeit in Amazonien.
Amazonas-Bericht bei FAO-Headquarter präsentiert
Die Delegation trifft laut Kardinal Barreto Jimeno neben Papst Franziskus in diesen Tagen zudem mit den Spitzen verschiedener Einrichtungen innerhalb und außerhalb des Vatikans zusammen. Für diesen Dienstagnachmittag ist die Präsentation des Berichtes zu den nach der Amazonien-Synode gemachten Fortschritten bei der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in Rom angesetzt; der Bericht hat den Titel „Neue Wege für die Kirche und für eine integrale Ökologie“.
Diesen Freitag (7. Juni), findet an der Päpstlichen Universität Gregoriana eine Konferenz, die von REPAM und CEAMA gefördert wird, über den synodalen Weg der Kirche in Amazonien statt.
*Das Interview mit Karindal Barreto Jimeno führte Johan Pacheco für Vatican News/Radio Vatikan
(vatican news – pr)
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