Suche

Delegationen der kirchlichen Konferenz von Amazonien (CEAMA) und des panamazonischen kirchlichen Netzwerks (REPAM) Delegationen der kirchlichen Konferenz von Amazonien (CEAMA) und des panamazonischen kirchlichen Netzwerks (REPAM)   (Vatican Media)

Früchte der Amazonas-Synode: Besuch aus Lateinamerika beim Papst

Um Auswirkungen der Amazonas-Synode ging es bei einer Begegnung von Kirchenvertretern aus dem Amazonas-Gebiet, darunter Vertretern indigener Völker, mit Papst Franziskus am Montag im Vatikan. Radio Vatikan hat anschließend mit dem peruanischen Kardinal Pedro Ricardo Barreto Jimeno gesprochen.

Barreto Jimeno ist Präsident der Kirchlichen Konferenz von Amazonien (CEAMA), die eine Frucht des synodalen Prozesses im Amazonas-Gebiet ist. Gemeinsam mit CEAMA-Vertretern und Mitgliedern des pan-amazonischen kirchlichen Netzwerkes (REPAM) hat er den Papst getroffen. Franziskus genieße im Amazonas-Gebiet sehr hohes Ansehen, sagte der Peruaner im Interview mit Radio Vatikan:

„Bei der Audienz waren auch Vertreter der indigenen Völker anwesend und ich habe Grüße aus dem ganzen Amazonasgebiet überbracht. Der Papst hat uns ermutigt, im synodalen Prozess gemeinsam weiterzugehen. (…) Das Amazonasgebiet sieht Papst Franziskus als ,Großvater‘. So nennen sie ihn, den Großvater, und für die Eingeborenen ist der Großvater die weise Person, die Person, die führt, die Person, die kein anderes Interesse hat, als dem Leben zu dienen und es zu ermutigen.“

Papst Franziskus als ,Großvater‘ der Indigenen

Im Amazonasgebiet wurde in den letzten Jahren der synodale Prozess intensiv weitergeführt. Die Delegation habe Franziskus die Fortschritte präsentiert, die nach der großen Amazonien-Synode von 2019 gemacht worden seien. Doch auch Sorgen habe man mit Franziskus geteilt – etwa über die Ausbeutung von Natur und Mensch in der weitläufigen Amazonasregion.

Zum Nachhören

Großes Gebiet - und große Sorgen

„Das Amazonasgebiet umfasst mehr als sieben Millionen Quadratkilometer, neun Länder, 105 Diözesen verschiedener Länder, das heißt, wir sprechen von mehr als 130 Bischöfen. Wir sind sehr, sehr besorgt über die Misshandlung von Umweltschützern, mit einigen Morden, aber auch, und das in ganz besonderer Weise, über die irrationale Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, die Abholzung, den illegalen Bergbau – was bedeutet, dass der Notstand durch die Auswirkungen des Klimawandels zunimmt.“

Synoden-Vorschläge werden umgesetzt

Der Einsatz des kirchlichen Netzwerkes im Amazonasgebiet gelte klar dem Schutz der Umwelt und der Einwohner dieser Region, betont der Präsident der Kirchlichen Konferenz von Amazonien (CEAMA). Seit der großen Amazonien-Synode im Vatikan von 2019 habe man Vorschläge aus dem Schlussdokument der Synode aufgegriffen und in die Tat umgesetzt, so der Kardinal. Dazu habe man dem Papst jetzt einen Bericht vorgelegt.

„Wir leben in einem kirchlichen Kairos, einer günstigen Zeit für die Erneuerung der Kirche im Amazonasgebiet, und vom Amazonas aus bieten wir auch der Weltkirche einen neuen Weg an“

Franziskus habe den Kirchenvertretern für ihre Arbeit gedankt und hervorgehoben, dass die synodale Erfahrung im Amazonasgebiet „Modellcharakter“ für die Weltkirche habe. Dazu Kardinal Barreto Jimeno:

„Wir leben in einem kirchlichen Kairos, einer günstigen Zeit für die Erneuerung der Kirche im Amazonasgebiet, und vom Amazonas aus bieten wir auch der Weltkirche einen neuen Weg an, wie es für die Amazonas-Synode gefordert wurde: Neue Wege für die Kirche. Alle zusammen, alle Getauften und Getauften sind Teil des Volkes Gottes, das mit dem Trost und der Zärtlichkeit Gottes, aber auch mit den Ängsten und Tränen vieler Brüder und Schwestern in der Geschichte unterwegs ist“, so der Kardinal mit Blick auf die Zukunft der missionarischen und synodalen Arbeit in Amazonien.

Amazonas-Bericht bei FAO-Headquarter präsentiert

Die Delegation trifft laut Kardinal Barreto Jimeno neben Papst Franziskus in diesen Tagen zudem mit den Spitzen verschiedener Einrichtungen innerhalb und außerhalb des Vatikans zusammen. Für diesen Dienstagnachmittag ist die Präsentation des Berichtes zu den nach der Amazonien-Synode gemachten Fortschritten bei der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in Rom angesetzt; der Bericht hat den Titel „Neue Wege für die Kirche und für eine integrale Ökologie“.

Diesen Freitag (7. Juni), findet an der Päpstlichen Universität Gregoriana eine Konferenz, die von REPAM und CEAMA gefördert wird, über den synodalen Weg der Kirche in Amazonien statt.

*Das Interview mit Karindal Barreto Jimeno führte Johan Pacheco für Vatican News/Radio Vatikan

(vatican news – pr)
 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

04. Juni 2024, 12:38