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Beim Kardinalsrat Beim Kardinalsrat 

Kardinalsrat hört abermals Frauen zum Frauenthema

Eine Ordensfrau und zwei Universitätsprofessorinnen haben bei der am Dienstagabend zu Ende gegangenen Sitzung des Kardinalsrates Vorträge gehalten. Nach Vatikanangaben betonten die Kardinäle Ambongo und Gracias, es gebe in der Kirche viele Entwicklungsmöglichkeiten für weibliche Führungskräfte. Auch Papst Franziskus nahm wie immer an der zweitägigen Sitzung seines Beratungsgremiums teil.

Zunächst sprach die Salesianerin Don Boscos Linda Pocher, Dozentin für Dogmatik an ihrer römischen Ordenshochschule; sie ist die Organisatorin der Themenreihe Frauen beim Kardinalsrat, die bereits seit mehreren Auflagen läuft. Es folgten laut Vatikan-Mitteilung die Vorträge zweier weiterer Professorinnen. Zunächst sprach die Wirtschaftssoziologin Valentina Rotondi, die in Lugano, Oxford und Mailand lehrt, danach die Kirchenrechtlerin Donata Horak, sie unterrichtet am Theologischen Seminar Alberoni in Piacenza, das der Päpstlichen Universität Angelicum angegliedert ist.

Die Vorträge der Gäste

Rotondi habe in ihrem Vortrag „ eine Sichtweise der Wirtschaft als Fürsorge und gute Verwaltung im Kontext einer tiefen zwischen Generationen bestehenden Beziehung" hervorgehoben. Horak ihrerseits habe über die Kontraste zwischen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit gesprochen sowie über „beratende und beschlussfassende Macht, hierarchisches Prinzip und Ekklesiologie der Gemeinschaft, Demokratisierung und monarchisches Modell im Rahmen einer breiteren Reflexion über das Kanonische Recht".

Ambongo: Es gibt eine Mutterschaft in der Kirche, die es zu würdigen gilt

Die Vorträge riefen auch Überlegungen seitens der anwesenden Kardinäle hervor. Zwei von ihnen betonten gegenüber den vatikanischen Medien einige Aspekte, die während des Rates zur Sprache kamen. Der Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Fridolin Ambongo Besungu, erinnerte daran, dass dies bereits das vierte Mal war, dass über die Rolle der Frauen in der Kirche diskutiert wurde. „Bei uns in den Kirchen sind mehr als die Hälfte der Teilnehmer an den Feierlichkeiten Frauen“, stellte er fest, „doch wenn wir die Verantwortungsbereiche betrachten, die sie innehaben, sind diese gering“. Nach all diesen Treffen sei den Kardinälen klar geworden, dass diese Verantwortlichkeiten wachsen müssen, jedoch nicht in einem „militanten" Sinn, sondern weil „die Kirche eine Frau” sei und es eine „Mutterschaft“ gebe, die in der kirchlichen Gemeinschaft gewürdigt werden muss.

Gracias: Die weibliche Führung hat viele Entwicklungsmöglichkeiten

Kardinal Oswald Gracias, Erzbischof von Mumbai, stimmte dem zu und betonte die Bedeutung einer zu verstärkenden Rolle. „Ich komme aus Indien und in einigen Gegenden haben Frauen wenig Bedeutung, sie sind ,zweitrangig'. Aus diesem Grund arbeite die Kirche daran, ihnen „die richtige Position in der Familie, in der Gesellschaft, in der Politik“ zu geben. In der Kirche, sogar im Kanonischen Recht, „gibt es viele Möglichkeiten“ für ein weibliches Führungsprofil in der Kirche, sagte Gracias, selbst Kirchenrechtler. Seine eigene Erfahrung habe ihm oft gezeigt, dass Frauen in der Lage waren, Fragen aus einem „Blickwinkel anzugehen, den Männer nicht bedacht hatten“. Er habe „große Hoffnung“, dass all dies eine Entwicklung haben wird.

Beim C9 auch der Schutz von Minderjährigen und die Krisen in der Welt

Am Dienstag, zweiter und letzter Arbeitstag des „K9” (neun Kardinäle) genannten päpstlichen Beratungsgremiums im Juni, berichtete Kardinal O’Malley über die Perspektiven der Arbeit der Kommission für den Schutz Minderjähriger im Bereich des Safeguarding. Kardinal Gracias vertiefte den Vatikan-Angaben zufolge „die Aktivitäten und die Arbeitsweise der Bischofskonferenzen“. Schließlich sprachen die Kardinäle über die Krisensituationen in verschiedenen Regionen der Welt, namentlich aus den Herkunftsregionen der Kardinäle. Die nächste Sitzung des Rates findet im Dezember 2024 statt.

(vatican news - gs)

 

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19. Juni 2024, 08:27