Papst: „Baustelle der Nächstenliebe“ fürs Heilige Jahr
Der Papst äußerte sich bei einer Audienz für den traditionsreichen Wohltätigkeitsverein „Circolo San Pietro“ am Morgen im Vatikan. Dabei kam er auf das Heilige Jahr zu sprechen, das an Weihnachten 2024 unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ startet.
„Rom ist voll von Baustellen, die wir auch brauchen. Aber die ,Baustelle‘, die nicht fehlen darf, ist die der Nächstenliebe! Pilger und Touristen, die nach Rom kommen, sollen die Luft der christlichen Nächstenliebe ,atmen‘, die nicht nur Hilfe ist, sondern Sorge um die Würde, Nähe, gelebtes Teilen, ohne Werbung, ohne Scheinwerferlicht.“
Die karitative Vereinigung „Circolo San Pietro“ spiele hier eine wichtige Rolle, fuhr der Papst fort, sie bereite die Stadt auf das Jubiläum vor, indem sie sich „um die Herzen und das Fleisch der Armen“ kümmere, die „der Schatz der Kirche“ seien.
Jung und Alt im Zeichen der Solidarität
Der „Circolo San Pietro“ setzt sich in Rom seit mehr als 150 Jahren mit Suppenküchen, Anlaufstellen, Wohn- und Kinderheimen für Arme und Bedürftige ein. Franziskus dankte der Einrichtung für diesen Dienst, rief sie aber auch dazu auf, sich stets zu erneuern und die Jugend in die karitative Arbeit einzubeziehen.
„Hüten Sie sich davor, Ihre Geschichte zu ,musealisieren‘, Ihre Wurzeln zu ,sterilisieren‘! Das Gedächtnis ist das Organ der Zukunft, solange die Wurzeln lebendig und gut bleiben. Deshalb ermutige ich Sie, Ihr Erbe an Werten und Erfahrungen an die Jugend weiterzugeben. Es braucht junge Menschen, um voranzukommen. Wie schön, dass ein Großvater des Circolo San Pietro seine Erfahrungen an seinen Enkel weitergibt!“
Der Papst lobte, dass viele junge Leute bei der Audienz im Vatikan mit dabei waren. Jung und Alt könnten sich bei ihrem Dienst im Zeichen der Solidarität bereichern, hob er hervor:
„Denken Sie daran, wie viel Reichtum an gelebtem Glauben, an konkreter Nächstenliebe, an Liebe zu den Armen durch das Beispiel eines älteren Menschen weitergegeben werden kann. Und denken Sie daran, wie viel Energie, wie viel Kreativität, wie viel Schwung ein junger Mensch geben kann.“
„Circolo San Pietro“ wirkt seit 1869 in Rom
Der Circolo San Pietro entstand 1869 in Rom. Junge Männer vorwiegend aus den papsttreuen römischen Adelsfamilien wollten damals mit dem Verein durch Taten ihre Treue zu Kirche und Papst bezeugen.
Bis heute widmet sich der Verein dem Dienst an den Armen und Bedürftigen, getreu seinem historischen Motto „Gebet, Tat und Opfer“. Auch die geistliche Bildung der Mitglieder gehört zum Auftrag. Die italienischen Päpste Benedikt XV., Pius XI., Pius XII. und Paul VI. waren Mitglieder des „Circolo San Pietro“, bevor sie Päpste wurden.
(vatican news – pr)
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