Papst: Botschaft des heiligen Kolumban auch für heutiges Europa kostbar
Mit zwölf Gefährten war der irische Mönch Kolumban (ca. 540-615) am Ende des 6. Jahrhunderts von Bangor in Nordirland nach Bobbio in Norditalien unterwegs. Die irischen Wandermönche evangelisierten neu und gründeten Gemeinschaften, die später im Mittelalter zu großen Klöstern wurden. Ihr Botschaft des Glaubens, friedlichen Zusammenlebens und Respektes prägte Europas religiöses Erbe nachhaltig.
Attraktives Zeugnis angesichts von Entchristlichung in Europa
In einem Grußwort anlässlich des diesjährigen Gedenkens für den heiligen Kolumban, des „Columban’s Day 2024“, hat Franziskus die Aktualität des Missionars gewürdigt. Gerade in einer durch Materialismus und Glaubensferne geprägten Zeit - der Papst nutzt den Begriff „Neuheidentum“ - seien das Zeugnis und die Botschaft des irischen Wandermönchs „attraktiv“, formuliert er in seinem Brief an das 25. Internationale Treffen der Kolumban-Gemeinschaften an diesem Wochenende im italienischen Piacenza.
„Die irischen Mönche jener Zeit waren nämlich als Pilger und Missionare auf dem Kontinent unterwegs, um weite Gebiete neu zu evangelisieren, in denen die erste christliche Blüte verloren zu gehen drohte: Die Landgewinnungs- und Kultivierungsarbeit, die sie auf dem Land leisteten, taten sie auch auf dem Gebiet des Geistes, der Mentalität und der Bräuche. So trug das Zeugnis der Kolumban-Mönche, wie anderswo das der Benediktiner, entscheidend zur Erhaltung und Erneuerung der europäischen Zivilisation bei.“
Glaube, Begegnung, Vielfalt
Auch im heutigen Europa, das mit inneren und äußeren Schwierigkeiten konfrontiert ist, sei ein solches Glaubenszeugnis notwendig, schreibt Franziskus:
„Auch heute brauchen wir diesen evangelischen ,Saft‘, damit die kirchlichen und zivilen Gemeinschaften des Kontinents ihre Identität nicht verlieren, sich nicht in einer homologisierenden Globalisierung auflösen und den herrschenden Mächten ausgeliefert sind, sondern ihren Glauben und ihre Kultur in schöpferischer Treue zu ihren Traditionen zum Ausdruck bringen und zum Aufbau des Europas der Völker beitragen können, das in der Geselligkeit der Unterschiede geeint und offen für die Begegnung und den Dialog mit den anderen Zivilisationen der Welt ist.“
Das internationale Kolumbaner-Netzwerk und die bereits seit 25 Jahren stattfindenden Treffen anlässlich des „Columban’s Day“ seien „ein erfreuliches Zeichen“, lobt der Papst, der dazu ermutigte, das Vermächtnis des europäischen Wandermönchs „als einen Gewinn für die heutige Zeit im kirchlichen als auch zivilen Bereich zu fördern“.
(vatican news – pr)
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