Papst Franziskus umarmt einen Senior (Archivbild) Papst Franziskus umarmt einen Senior (Archivbild) 

„Verborgene Euthanasie“: Papst warnt vor Aussonderung alter Menschen

Anlässlich des Welttages gegen den Missbrauch älterer Menschen hat Franziskus in einem Post auf dem Nachrichtendienst X dazu aufgerufen, sich der Logik zu widersetzen, die Menschen im Alter als nutzlos betrachtet und sie im Zug einer „giftigen Wegwerf-Kultur“ aussondert.

Immer wieder kommt Papst Franziskus darauf zu sprechen, welche wichtige Rolle ältere Menschen für eine Gesellschaft einnehmen – sei es als Erinnerungsträger oder als Lehrmeister und Bezugspersonen für die jüngeren Generationen. Aus Anlass des Welttages gegen den Missbrauch älterer Menschen an diesem Samstag fand er in seinem X-Post auf seinem Account @pontifex_de erneut klare Worte:

„Wie oft werden die Alten ausgesondert und im Stich gelassen, was einer regelrechten verborgenen Euthanasie gleichkommt! Das ist die Wirkung jener Wegwerf-Kultur, die unserer Welt großen Schaden zufügt. Wir sind alle aufgerufen, dieser giftigen Wegwerf-Kultur entgegenzuwirken!”, so die Worte des Kirchenoberhauptes.

Ältere Menschen in Notfällen im Blickpunkt

Der Welttag gegen die Misshandlung älterer Menschen wurde 2006 vom Internationalen Netzwerk zur Prävention von Misshandlung älterer Menschen ins Leben gerufen; er wird am 15. Juni begangen. Das diesjährige Thema konzentriert sich auf ältere Menschen in Notsituationen.

Naturkatastrophen, Pandemien oder Konflikte - so erinnert uns die UNO - treffen ältere Menschen unverhältnismäßig stark und verschlimmern ihre Gefährdung. Mobilitätsprobleme, chronische Gesundheitsprobleme oder soziale Isolation können die Fähigkeit älterer Menschen beeinträchtigen, Hilfe in Anspruch zu nehmen, sich in Sicherheit zu bringen und rechtzeitig medizinische Versorgung und Unterstützungsdienste zu erhalten.

Das Chaos in Notsituationen, so die UN-Website auf der dem diesjährigen Tag gewidmeten Seite, könne auch das Risiko der Misshandlung älterer Menschen, einschließlich körperlicher und emotionaler Gewalt, erhöhen. Dies erfordere die Entwicklung einer integrativen Politik, damit ältere Menschen nicht vernachlässigt werden, insbesondere in Krisensituationen.

(vatican news - al/cs)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

16. Juni 2024, 14:19