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Papst an Forum Alpbach: Rückbesinnung auf europäische Ideale

In seiner Botschaft an die Teilnehmer des Europäischen Forums Alpbach hat Papst Franziskus die Bedeutung der Menschenrechte aufgerufen, die tief in der europäischen Geschichte verwurzelt seien. Angesichts der aktuellen Krisen in Europa appelliert er an die europäischen Gesellschaften, sich auf die Ideale der Menschenwürde und Brüderlichkeit zu besinnen und die inneren Polarisierungen zu überwinden.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Papst Franziskus hat eine eindringliche Botschaft an die Teilnehmer des Europäischen Forums Alpbach gerichtet, in der er auf die Bedeutung der universellen Menschenrechte und die Herausforderungen der aktuellen Krisen in Europa hinweist. Seit 1945 kommen in dem Tiroler Bergdorf Alpbach alljährlich führende Köpfe aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Kunst und Kultur zusammen, um über zentrale Fragen unserer Zeit zu diskutieren. In diesem Jahr erhielt das Forum durch die Worte des Papstes eine besondere spirituelle Dimension.

„Wenn ich an Europa denke, dann denke ich vor allem an den Kontinent der Menschenrechte,“ so Papst Franziskus in seiner Botschaft. Er erinnerte daran, dass die Entwicklung der universellen Menschenrechte zu einem großen Teil in Europa ihren Ursprung fand und dass diese Ideale stets eng mit der christlichen Tradition, insbesondere der Matrix des Evangeliums, verbunden waren.

Doch der Papst wies auch auf die gegenwärtige Krise hin, die Europa durchlebt, eine Zeit, die sowohl Gefahren als auch Chancen birgt. Inmitten dieser Krise beobachtet er die wachsende Popularität populistischer Bewegungen, die nicht selten dazu führen, dass grundlegende Ideale wie Menschenwürde und Brüderlichkeit in den Hintergrund treten. „Diese Ideale und Grundsätze, von denen die der Menschenwürde und der Geschwisterlichkeit besondere Erwähnung verdienen, waren immer mit der Matrix des Evangeliums verbunden,“ betonte der Papst.

Kein Grund zur Resignation

Angesichts des sich wandelnden kulturellen Kontexts und einer zunehmend säkularisierten Gesellschaft sieht Papst Franziskus jedoch keinen Grund zur Resignation. Im Gegenteil, er fordert die Christen dazu auf, mit neuer Motivation den Reichtum der katholischen Soziallehre in die Gesellschaft einzubringen. Dabei stellt er die europäische Idee in den Mittelpunkt: „Auch die Europäische Union hat seit ihrer Gründung universalistische Züge, und es ist zu hoffen, dass sie diese nicht verliert.“

Besonders hebt der Papst den Aspekt der Geschwisterlichkeit hervor, der in einer Zeit zunehmender innerer Polarisierungen in Europa von entscheidender Bedeutung sei. Die europäischen Gesellschaften seien aufgerufen, Wege zu finden, um diese Spaltungen zu überwinden und zugleich offen für die Welt um sie herum zu bleiben.

Zum Abschluss seiner Botschaft dankte Papst Franziskus den Teilnehmern des Forums für ihr Engagement angesichts der gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Er ermutigte sie, „ansteckende Zeugen der europäischen Ideale“ zu sein und durch ihr Handeln die Ideale von Menschenwürde und Brüderlichkeit zu bewahren und zu fördern.

Mit dieser Botschaft betont Papst Franziskus nicht nur die Dringlichkeit, sich der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen, sondern erinnert auch an die Verantwortung Europas, die Werte, die es geprägt haben, nicht zu verlieren. In einer Zeit, in der populistische Strömungen und Polarisierungen die Gesellschaft zu spalten drohen, ruft er zu einem verstärkten Einsatz für das Gemeinwohl und die universellen Menschenrechte auf.

(vatican news)

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24. August 2024, 15:02