Papst Franziskus im Gebet vor dem Grab von König Baudouin Papst Franziskus im Gebet vor dem Grab von König Baudouin  (Vatican Media)

Belgien: Papst Franziskus betet am Grab von König Baudouin

Nach der Begegnung in der Basilika von Koekelberg hat sich Papst Franziskus in die Krypta der Kirche Unserer Lieben Frau von Laeken begeben. Dort befinden sich die Gräber zahlreicher Mitglieder des belgischen Königshauses. Vom Grab Baudouins aus rief er zu Wachsamkeit angesichts problematischer Gesetzgebungen auf.

Nach der Begrüßung durch König Philippe und Königin Mathilde verharrte der Papst im stillen Gebet vor dem Grab von König Baudouin (1930-1993). Anschließend würdigte er vor den Anwesenden den Mut des Verstorbenen, der sich entschlossen hatte, „sein Amt als König zu verlassen, um ein mörderisches Gesetz nicht zu unterzeichnen“.

Damit bezog sich Franziskus auf das Gesetz von 1990, mit dem in Belgien Abtreibungen legalisiert wurden. Im Vorfeld der Verabschiedung war es zu einem Eklat gekommen, als sich der strenggläubige König weigerte, das Gesetz zu unterzeichnen. Mit einem politischen Schachzug wurde der Monarch befristet für regierungsunfähig erklärt, um das Gesetz – nur durch die Regierung verabschiedet und nicht gegengezeichnet – in Kraft treten zu lassen. 1993 starb Baudouin überraschend an einem Herzinfarkt.

Ein Moment in der königlichen Krypta
Ein Moment in der königlichen Krypta

König Baudouin als Vorbild 

Wie ein kurzes Statement aus dem Vatikanischen Pressesaal weiter informierte, forderte Papst Franziskus die Belgier auf, in dieser Zeit, in der verbrecherische Gesetze verabschiedet würden, auf ihren ehemaligen Monarchen zu schauen, und er verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass dessen Seligsprechungsprozess voranschreiten werde. Offiziell wurde bislang noch kein Verfahren für eine Seligsprechung des katholischen Monarchen eingeleitet.

Der Papst und die Flüchtlinge in der Nuntiatur
Der Papst und die Flüchtlinge in der Nuntiatur

Begegnung mit Flüchtlingen

Bei seiner Rückkehr in die Nuntiatur hat Franziskus – ebenfalls einer Mitteilung des Pressesaals zufolge - noch zwei Flüchtlingsfamilien gegrüßt, eine christliche aus Syrien und eine muslimische aus Gibuti, die durch die Basisgemeinschaft Sant’Egidio betreut werden. Sie konnten dank der humanitären Korridore nach Belgien einreisen.

Der Papst und die Flüchtlingsfamilien
Der Papst und die Flüchtlingsfamilien

(vatican news - cs)

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28. September 2024, 12:25