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Papst Franziskus und Pater João Felgueiras SJ, 103 Jahre, beim privaten Treffen mit den Jesuiten in Osttimor am 10.9.2024 Papst Franziskus und Pater João Felgueiras SJ, 103 Jahre, beim privaten Treffen mit den Jesuiten in Osttimor am 10.9.2024  (Vatican Media)

Franziskus und die Jesuiten in Dili: Umarmung für 103-Jährigen

Diesen Dienstag stand für Papst Franziskus in Osttimor das zweite Jesuitentreffen seiner Südostasienreise auf dem Programm. Das Kirchenoberhaupt traf 41 Mitbrüder aus asiatischen Regionen in der Nuntiatur. 45 Minuten ging es um verschiedene Themen, darunter Inkulturation. Auch ein besonders alter Jesuit war dabei: Pater João Felgueiras, ein portugiesischer Ordensmann, stolze 103, und seit der indonesischen Besetzung in Osttimor.

Salvatore Cernuzio und Stefanie Stahlhofen -  Dili/Vatikanstadt

Der 103-jährige Pater João Felgueiras ist einer der drei ältesten Mitbrüder der Gesellschaft Jesu weltweit. Der portugiesische Ordensmann ist seit der indonesischen Besatzung in Osttimor und hat das Land und seine Menschen auch in den schwierigsten Zeiten nicht verlassen. Papst Franziskus war es ein Anliegen, ihm eine öffentliche Ehrung zu erweisen. Er war zuvor informiert worden und ging daher sofort bei seiner Ankunft in der Nuntiatur auf den Senioren zu. „Er dankte ihm und umarmte ihn. Pater João war sehr bewegt“, berichtete Pater Nuno da Silva Gonçalves, Direktor der Jesuitenzeitschrift „La Civiltà Cattolica" und Mitglied des päpstlichen Gefolges der laufenden Reise nach Südostasien und Ozeanien, anschließend den vatikanischen Medien.

„Wie immer bei diesen Treffen herrschte eine familiäre Atmosphäre“, sagte uns Pater Gonçalves. Vor dem Papst habe „eine sehr internationale Gruppe“ gesessen, mit Jesuiten aus Vietnam, Malaysia und den Philippinen. „Eine vielfältige Gruppe, die in verschiedenen Bereichen tätig ist, zum Beispiel in der Jugenderziehung oder in einem Institut für Lehrerausbildung. Eine Arbeit, die sie für ebenso wichtig halten wie die Arbeit der Exerzitien in den Pfarreien“, berichtet er. 

Papst Franziskus und die Jesuiten beim Austausch in Osttimor
Papst Franziskus und die Jesuiten beim Austausch in Osttimor

„Wie immer bei diesen Treffen herrschte eine familiäre Atmosphäre“

Fast eine Stunde Gespräch

Wie immer bei diesen Begegnungen gab es Gelegenheit, sich gegenseitig Fragen zu stellen. Auch einige Vertraulichkeiten und Scherze waren bei dem Treffen unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu hören, heißt es. Die besprochenen Themen seien „immer mit dem Leben der Gesellschaft Jesu verbunden“, erläuterte Pater Gonçalves. Er sagte, es gehe besonders um „die Art und Weise, wie der Papst die Arbeit der Jesuiten an jedem Ort und in jedem Land sieht, gemeinsame Themen wie der Einsatz für soziale Gerechtigkeit, die Soziallehre der Kirche und ihre Bedeutung“.

„Das Evangelium, das inkulturiert werden muss, und die Kultur, die evangelisiert werden muss“

Der Ordensmann führte weiter aus, dass Papst Franziskus, wie schon bei anderen Interventionen hier in Osttimor, „wenn er über das Evangelium und die Kultur spricht, den Wert der Inkulturation betont hat. Also, das Evangelium, das inkulturiert werden muss, und die Kultur, die evangelisiert werden muss“. Ein Thema, das im Land immer wieder auftaucht und das bereits das Motto der Papstreise nach Osttimor aufgegriffen hat: „Möge euer Glaube eure Kultur sein".

Nächstes Jesuitentreffen: Mittwoch in Singapur

Es war die zweite Begegnung mit Jesuiten bei der aktuellen Reise des Papstes. Zuvor hatte er  sich in Jakarta, Indonesien, ebenfalls rund eine Stunde mit 200 Mitbrüdern ausgetauscht. Ein weiteres Jesuiten-Treffen erwartet Franziskus, der selbst dem Orden angehört, am Mittwoch (11. September), im St. Francis Xavier Retreat Centre in Singapur. 

(vatican news - sst)

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10. September 2024, 14:39