Papst an Gläubige in Vanimo: Liebe kann Welt heilen
„Wenn wir uns umsehen, sehen wir, wie schön die Kulisse der Natur ist“, sagte Franziskus zu den Gläubigen vor der Heilig-Kreuz-Kathedrale in Vanimo. Zu dem Treffen mit dem Papst waren 20.000 Menschen in die Kleinstadt im Nordwesten Papua-Neuguineas gekommen, viele auch aus weiter entfernten Gegenden zu Fuß in mehrtägigen Wallfahrten. Brütende Hitze von über 30 Grad lag über dem Vorplatz der Kathedrale, mit einer Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent, Insekten und Staub, aber nichts konnte die Freude auf beiden Seiten trüben. Lange behielt Franziskus einen ihm überreichten Federhut auf dem Kopf, er selbst brachte Präsente und andere Unterstützung wie Medikamente, Spielzeug und Bekleidung - und vor allen Dingen eine Rede, in der er die bestechende Schönheit des Landes und des Glaubens der Menschen rühmte.
Paradiesische Natur erinnert „an das Bild von Eden“
Diese Schönheit zieht Touristen und Surfer ins Land. Viele dieser Gäste kehrten dann nach Hause zurück und sagten, sie hätten „das Paradies“ gesehen, sagte der Papst. Doch der viel schönere Schatz als die paradiesische Natur, „die an das Bild von Eden erinnert“, seien „die guten Menschen, denen man dort begegnet“. Die Berichte der Gläubigen bei dem Treffen mit dem Papst bezeugten laut Franziskus die Liebe als „ein noch schöneres Schauspiel“. „Die Liebe zu Gott und zu unseren Brüdern und Schwestern überall zu verbreiten“, genau das sei die Sendung der Kirche.
In Vanimo traf der Papst eine junge, missionarische und stark wachsende Kirche, die erst nach 1945 auf der Halbinsel Fuß fassen konnte, die Diözese Vanimo besteht seit 1966. Bezeichnend ist allein das quantitative Verhältnis zwischen Priestern und Seminaristen: 17 Priester wirken im Bistum, in Ausbildung sind nicht weniger als 40 Seminaristen.
So zollte Franziskus denn den Missionaren und Katecheten in Vanimo großen Respekt: „Sie tun etwas Wunderbares“. An der Seite des Papstes war über weite Strecken der Vanimo-Etappe der 35jährige argentinische Missionar Martin Prado, er wirkt seit zehn Jahren in Papua-Neuguinea, ist mit Franziskus befreundet und hält ihn über die Entwicklung der Ortskirche auf dem Laufenden.
Liebe ist stärker als Rivalitäten
Die Lebenssituation vieler Menschen in dem Inselstaat, in dem über 830 verschiedene ethnische Gemeinschaften leben, hat sich trotz der Bemühungen der katholischen Kirche um soziale Gerechtigkeit allerdings verschlechtert. Grund dafür ist unter anderem die steigende Kriminalitätsrate – auch außerhalb der Hauptstadt Port Moresby in den oft schwer zugänglichen Regionen des Landes. Das Kirchenoberhaupt appellierte an die Anwesenden, familiäre und stammesbezogene Rivalitäten beizulegen. „Die Liebe ist stärker als all dies und ihre Schönheit kann die Welt heilen, denn sie hat ihre Wurzeln in Gott“, so Franziskus.
Papst schenkt Gemeinde eine goldene Rose
Als besondere Auszeichnung für ihre Arbeit in der Region, auch zum Schutz der Menschen, die durch ihre Lebensweise am wenigsten zum Klimawandel beitragen, schenkte Franziskus der Diözese Vanimo eine goldene Rose. „Ich ermutige euch also, dass ihr durch eure Präsenz – als Kirche, die liebt – dieses glückliche Land immer noch schöner macht“, schloss der Papst.
Privates Treffen mit einer Gruppe von Missionaren
Anschließend begab sich der Papst in eine katholische Schule im Umkreis von Vanimo, die 1964 von Passionistenmissionaren gegründet wurde. Dort traf er privat eine Gruppe von Missionaren und hörte ein Konzert des Schülerorchesters.
(vatican news / kna – vn)
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