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Papst Franziskus begrüßt ein Mädchen in Vanimo, Papua-Neuguinea Papst Franziskus begrüßt ein Mädchen in Vanimo, Papua-Neuguinea 

Papst an Gläubige in Vanimo: Liebe kann Welt heilen

Mehr Peripherie geht nicht: Franziskus besucht die Menschen in der entlegenen Küstenstadt Vanimo in Papua-Neuguinea. Bei einer Begegnung vor der Kathedrale am Sonntag forderte er die Gläubigen dazu auf, Spaltungen zu überwinden. Die Schönheit der Liebe könne die Welt heilen, so der Papst. Die Bevölkerung hatte den Gast aus Rom mit großer Begeisterung empfangen.

„Wenn wir uns umsehen, sehen wir, wie schön die Kulisse der Natur ist“, sagte Franziskus zu den Gläubigen vor der Heilig-Kreuz-Kathedrale in Vanimo. Zu dem Treffen mit dem Papst waren 20.000 Menschen in die Kleinstadt im Nordwesten Papua-Neuguineas gekommen, viele auch aus weiter entfernten Gegenden zu Fuß in mehrtägigen Wallfahrten. Brütende Hitze von über 30 Grad lag über dem Vorplatz der Kathedrale, mit einer Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent, Insekten und Staub, aber nichts konnte die Freude auf beiden Seiten trüben. Lange behielt Franziskus einen ihm überreichten Federhut auf dem Kopf, er selbst brachte Präsente und andere Unterstützung wie Medikamente, Spielzeug und Bekleidung - und vor allen Dingen eine Rede, in der er die bestechende Schönheit des Landes und des Glaubens der Menschen rühmte.

Begeisterung über den Papstbesuch
Begeisterung über den Papstbesuch

Paradiesische Natur erinnert „an das Bild von Eden“

Diese Schönheit zieht Touristen und Surfer ins Land. Viele dieser Gäste kehrten dann nach Hause zurück und sagten, sie hätten „das Paradies“ gesehen, sagte der Papst. Doch der viel schönere Schatz als die paradiesische Natur, „die an das Bild von Eden erinnert“, seien „die guten Menschen, denen man dort begegnet“. Die Berichte der Gläubigen bei dem Treffen mit dem Papst bezeugten laut Franziskus die Liebe als „ein noch schöneres Schauspiel“. „Die Liebe zu Gott und zu unseren Brüdern und Schwestern überall zu verbreiten“, genau das sei die Sendung der Kirche.

Bei der Begegnung mit Gläubigen
Bei der Begegnung mit Gläubigen

In Vanimo traf der Papst eine junge, missionarische und stark wachsende Kirche, die erst nach 1945 auf der Halbinsel Fuß fassen konnte, die Diözese Vanimo besteht seit 1966. Bezeichnend ist allein das quantitative Verhältnis zwischen Priestern und Seminaristen: 17 Priester wirken im Bistum, in Ausbildung sind nicht weniger als 40 Seminaristen.

Eindrücke im Video

So zollte Franziskus denn den Missionaren und Katecheten in Vanimo großen Respekt: „Sie tun etwas Wunderbares“. An der Seite des Papstes war über weite Strecken der Vanimo-Etappe der 35jährige argentinische Missionar Martin Prado, er wirkt seit zehn Jahren in Papua-Neuguinea, ist mit Franziskus befreundet und hält ihn über die Entwicklung der Ortskirche auf dem Laufenden. 

Rechts im Bild: der argentinische Missionar Martin Prado, der seit zehn Jahren im Land wirkt
Rechts im Bild: der argentinische Missionar Martin Prado, der seit zehn Jahren im Land wirkt

Liebe ist stärker als Rivalitäten

Die Lebenssituation vieler Menschen in dem Inselstaat, in dem über 830 verschiedene ethnische Gemeinschaften leben, hat sich trotz der Bemühungen der katholischen Kirche um soziale Gerechtigkeit allerdings verschlechtert. Grund dafür ist unter anderem die steigende Kriminalitätsrate – auch außerhalb der Hauptstadt Port Moresby in den oft schwer zugänglichen Regionen des Landes. Das Kirchenoberhaupt appellierte an die Anwesenden, familiäre und stammesbezogene Rivalitäten beizulegen. „Die Liebe ist stärker als all dies und ihre Schönheit kann die Welt heilen, denn sie hat ihre Wurzeln in Gott“, so Franziskus.

Papst Franzikus in Vanimo mit einem Federhut, ein Geschenk der Gemeinde
Papst Franzikus in Vanimo mit einem Federhut, ein Geschenk der Gemeinde

„Ihr seid Experten für Schönheit!“

Neben der Kriminalität gefährden auch die Folgen des Klimawandels das Leben vieler Menschen in Papua-Neuguinea. Kleinere Inseln sind durch den steigenden Meeresspiegel vom Untergang bedroht. Die Küsten größerer Inseln erodieren und zwingen Menschen zur Flucht. Extremwetterereignisse wie starke Regenfälle führen zu schlimmen Erdrutschen. Die artenreiche Tropeninsel mache die Bewohner zu „Experten für Schönheit“, erklärte der Papst, ihre Aufgabe sei es, vereint das „gemeinsame Haus“ zu achten und füreinander zu sorgen. 

Papst schenkt Gemeinde eine goldene Rose

Als besondere Auszeichnung für ihre Arbeit in der Region, auch zum Schutz der Menschen, die durch ihre Lebensweise am wenigsten zum Klimawandel beitragen, schenkte Franziskus der Diözese Vanimo eine goldene Rose. „Ich ermutige euch also, dass ihr durch eure Präsenz – als Kirche, die liebt – dieses glückliche Land immer noch schöner macht“, schloss der Papst. 

Franziskus, mit Blumenkranz, empfängt ein Geschenk von einem Mädchen
Franziskus, mit Blumenkranz, empfängt ein Geschenk von einem Mädchen

Privates Treffen mit einer Gruppe von Missionaren

Anschließend begab sich der Papst in eine katholische Schule im Umkreis von Vanimo, die 1964 von Passionistenmissionaren gegründet wurde. Dort traf er privat eine Gruppe von Missionaren und hörte ein Konzert des Schülerorchesters. 

(vatican news / kna – vn)

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08. September 2024, 08:57