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„Sakrament der Armen“: Eine Stegreif-Rede des Papstes

Eigentlich war keine Ansprache des Papstes vorgesehen, als Franziskus an diesem Dienstagmorgen in Dili, der Hauptstadt von Osttimor, eine Schule für behinderte Kinder besuchte.

Doch angesichts des herzlichen Empfangs, den ihm die Kinder in dem von Ordensfrauen geleiteten Zentrum bereiteten, hielt der Gast aus Rom doch eine kleine Rede aus dem Stegreif. Hier finden Sie einen Ausschnitt daraus in einer Arbeitsübersetzung; der amtliche Text wird demnächst auf der Internetseite des Heiligen Stuhls publiziert.

Die Begegnung mit besonderen Kindern in Dili - mit deutschen Untertiteln

Wortlaut

Es gibt eine Sache, die mich immer innehalten lässt: Wenn Jesus über das Jüngste Gericht spricht, sagt er zu einigen: „Kommt mit mir“. Aber er sagt nicht: „Komm mit mir, weil du getauft wurdest, weil du gefirmt wurdest, weil du kirchlich geheiratet hast, weil du nicht gelogen hast, weil du nicht gestohlen hast...“ Nein. Er sagt: „Komm mit mir, weil du dich um mich gekümmert hast. Du hast dich um mich gekümmert.“

Und Jesus sagt: „Komm mit mir, weil du dich um mich gekümmert hast, als ich hungrig war und du mir zu essen gegeben hast, als ich durstig war und du mir zu trinken gegeben hast, als ich krank war und du mich besucht hast, und so weiter.“ Ich nenne das „das Sakrament der Armen“. Eine Liebe, die ermutigt, die aufbaut und die stärkt. Und das ist es, was Sie hier finden: Liebe. Ohne Liebe ist das nicht zu verstehen. Und so können wir die Liebe Jesu verstehen, der sein Leben für uns gegeben hat. Wir können die Liebe Jesu nicht verstehen, wenn wir nicht anfangen, Liebe zu praktizieren.

„Lassen wir uns von Gott umsorgen und nicht von so vielen Ideen oder Projekten oder Launen“

Das Leben mit den Bedürftigsten zu teilen ist ein Programm, Ihr Programm, es ist das Programm eines jeden Christen. Ich möchte Ihnen für das danken, was Sie tun, und ich möchte auch den Mädchen, Jungen und jungen Frauen danken, die uns das Zeugnis geben, dass sie sich von Gott versorgen lassen. Denn sie sind es, die uns lehren, wie wir uns von Gott versorgen lassen müssen. Lassen wir uns von Gott umsorgen und nicht von so vielen Ideen oder Projekten oder Launen. Lassen wir uns von Gott versorgen. Und sie sind unsere Lehrer. Ich danke Ihnen dafür.

(vatican news - sk)

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10. September 2024, 04:58