Papst betet für Flutopfer in Spanien
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Von Rom aus versprach Franziskus am Donnerstag seine Anteilnahme. Der Papst schickte dem Vorsitzenden der spanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Luis Javier Argüello García von Valladolid, eine Videobotschaft, um den Menschen im besonders betroffenen Großraum Valencia sein Mitgefühl zu versichern. „Ich will dir versichern, dass ich dem Volk von Valencia nahe bin; bitte übermittle ihnen diese Botschaft. Ich stehe an ihrer Seite in diesem Moment der Katastrophe und bete für sie!“
Vor allem an der spanischen Ostküste, aber auch in anderen Teilen des Landes war in acht Stunden mehr Regen gefallen als in den zwanzig Monaten zuvor. Die dramatischen Bilder von Menschen, die von den Fluten eingeschlossen sind, erinnern an das Drama im Ahrtal (Deutschland) vom Juli 2021.
In acht Stunden mehr Regen als in den zwanzig Monaten zuvor
Mehr als 1.200 Menschen haben ihr Obdach verloren, eine unbekannte Zahl von Menschen wird vermisst. Wissenschaftler bringen den Starkregen mit dem Klimawandel in Verbindung. Das Erzbistum Valencia stellt seine Pfarreien und Einrichtungen für die obdachlos gewordenen Menschen zur Verfügung – und für die Soldaten, die in die „Comunidad Valenciana“ entsandt wurden, um Rettungsdienste zu leisten.
„Es war eine wirklich überraschende Erfahrung für uns alle, sowohl wegen des Ausmaßes der Tragödie als auch wegen der Schnelligkeit, mit der sich die Ereignisse abspielten.“ Das sagte uns der Erzbischof von Valencia, Enrique Benavent, am Donnerstag in einem telefonisch geführten Interview. „Als wir am Dienstagabend schlafen gingen, wussten wir zwar, dass es starken Regen geben würde, aber wir waren uns des Ausmaßes der Tragödie, die uns bevorstand, nicht bewusst.“
Unser Interview mit dem Erzbischof von Valencia
Der Erzbischof war im Moment unseres Interviews noch nicht im eigentlichen Katastrophengebiet gewesen – und erklärte uns auch, warum nicht. „Ich habe die Behörden um ihre Meinung gebeten, und sie haben mir ausdrücklich davon abgeraten, dorthin zu gehen. Sie raten unbedingt davon ab, weil es Brücken gibt, die eingestürzt sind, und der Zugang zu den betroffenen Gebieten in einigen Fällen sehr schwierig und kompliziert ist. Ich muss mich an die Anweisungen der Behörden halten, denn nur so können wir koordiniert vorgehen und die Arbeit aller erleichtern.“
Erzbischof Benavent hat also viel telefoniert, um sich ein Bild von der Lage zu machen. „Obwohl die Telefonleitungen am Mittwoch noch nicht richtig funktionierten, konnte ich bis zum Abend herausfinden, dass es allen Priestern in dem Gebiet gut geht, und das gibt mir eine gewisse Sicherheit.“
Aufruf zu Gottvertrauen, auch in schwierigen Momenten
Der Erzbischof appelliert eindringlich an alle Christen, sich mit denjenigen, die jetzt am meisten leiden, zu solidarisieren:
„Nutzen wir alle Mittel und Möglichkeiten, um denen zu helfen, die es brauchen! Wir haben die Einrichtungen in unseren Pfarreien angeboten, Orte der Solidarität und der Aufnahme zu werden. Das Drama sollte eine Gelegenheit für uns sein, mehr Brüder und Schwestern zu sein. Ein Leben im Vertrauen auf Gott ist von grundlegender Bedeutung, besonders in solch schwierigen Zeiten.“ Die Menschen sollten „den Glauben und die Hoffnung bewahren“ und daran denken, dass Schmerz und Leiden auch in eine Gelegenheit für geistliches Wachstum verwandelt werden können.
Das Interview mit Erzbischof Benavent führte Mireia Bonilla.
(vatican news)
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