Papst Franziskus fordert „positive Neutralität“ für den Frieden
Mario Galgano - Vatikanstadt
An diesem Samstagmorgen begrüßte Papst Franziskus die neuen Botschafter aus elf Ländern beim Heiligen Stuhl und nutzte die Gelegenheit, um auf die drängenden globalen Herausforderungen einzugehen, die eine enge internationale Zusammenarbeit erfordern. Er erwähnte die Auswirkungen des Klimawandels, die besonders die ärmsten Mitglieder der Gesellschaft treffen, die anhaltenden bewaffneten Konflikte und die Not der unzähligen Migranten und Flüchtlinge.
„Unsere Welt wird zunehmend von Problemen heimgesucht, die die gesamte Menschheitsfamilie betreffen“, erklärte der Papst. Diese Herausforderungen könnten nicht durch einzelne Nationen oder kleine Gruppen von Staaten bewältigt werden. Jedes Land müsse eine Stimme haben, wenn es darum gehe, langfristige Lösungen für Probleme von internationalem Interesse zu finden.
Frieden konsequent suchen
Besonders hob Franziskus die Notwendigkeit hervor, den Frieden konsequent zu suchen: „Die internationale Gemeinschaft kann nicht auf ihre Pflicht verzichten, den Frieden zu fördern – durch Dialog, Versöhnung, gegenseitiges Verständnis und die Achtung der Rechte jeder Person und jedes Volkes.“ Dabei betonte er die Rolle des Heiligen Stuhls, der durch seine „positive Neutralität“ einen Beitrag zur Lösung globaler Konflikte leisten möchte. Diese Haltung unterscheide sich von einer bloßen Neutralität, da sie auf der Förderung von ethischen Grundsätzen und dem Gemeinwohl beruhe, ohne politische, kommerzielle oder militärische Ziele zu verfolgen.
Papst Franziskus erinnerte daran, dass Diplomatie oft aus kleinen, beharrlichen Schritten bestehe, die zur Harmonie führen könnten: „Die Arbeit eines Diplomaten ist wie der Tanz eines Menuetts: kleine Schritte, um Harmonie zu schaffen.“ Er ermutigte die internationale Gemeinschaft, trotz der scheinbar unlösbaren Natur vieler Probleme nicht aufzugeben, sondern nach neuen und innovativen Lösungen zu suchen.
Pilgerweg der Hoffnung
Abschließend lenkte der Papst den Blick auf die bevorstehende Eröffnung des Heiligen Jahres 2025. Mit der Öffnung der Heiligen Pforte des Petersdoms am 24. Dezember werde er die Kirche auf einen Pilgerweg der Hoffnung führen. Diese Hoffnung, so Franziskus, solle auch die Arbeit der diplomatischen Gemeinschaft inspirieren, um „Freundschaft, Zusammenarbeit und Dialog im Dienste des Friedens“ zu fördern.
„Ihre oft diskrete Arbeit wird dazu beitragen, in unserer kriegsmüden Welt den Samen für eine hoffnungsvolle Zukunft zu säen“, sagte der Papst und sicherte den Botschaftern die Unterstützung der Römischen Kurie bei ihren Aufgaben zu. Seinen Worten verlieh er einen persönlichen Segen für die Diplomaten, ihre Familien und ihre Mitarbeiter.
(vatican news)
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