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Papst Franziskus bei der Vesper im Petersdom Papst Franziskus bei der Vesper im Petersdom  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Papst Franziskus: An der Hand Mariens - Pilger der Hoffnung

Dankbar blickt Papst Franziskus auf das abgelaufene Jahr 2024 zurück: Im Petersdom feierte er eine Vesper mit feierlichem „Te Deum“ und erinnerte an die vielen Baustellen Roms in Vorbereitung auf das Heilige Jahr.

Claudia Kaminski - Vatikanstadt

„Meerstern, sei gegrüßt“ - Ave maris stella: mit diesem lateinischen Hymnus aus dem ersten Jahrtausend begann die Vesper mit feierlichem „Te Deum“ an diesem letzten Tag des Jahres 2024, dem Vorabend des Hochfestes der Gottesmutter Maria.

In seiner Predigt ging es Papst Franziskus besonders um die Dankbarkeit:  „Dies ist die Stunde, Dank zu sagen, und wir haben die Freude, dies zu tun, indem wir die heilige Mutter Gottes feiern. Sie, die das Geheimnis Jesu in ihrem Herzen bewahrt, lehrt auch uns, die Zeichen der Zeit im Licht dieses Geheimnisses zu lesen." 

„Rom ist gerufen, alle Menschen willkommen zu heißen, damit sie erkennen können, dass sie Kinder Gottes sind und damit Brüder und Schwestern.“

Im vollbesetzten Petersdom würdigte Franziskus auch die vielen Baustellen und Arbeiten, die in Vorbereitung auf das Heilige Jahr durchgeführt wurden und die viele Touristen und Pilger im vergangenen Jahr auf manchen Umweg geführt hatten: „Das zu Ende gehende Jahr war für die Stadt Rom ein sehr arbeitsreiches Jahr", so Franziskus, der in seiner Predigt auch nicht mit Dank an den Bürgermeister für die intensiven Arbeiten sparte. Aber es sei auch an der Zeit, über den Sinn dieser Arbeiten nachzudenken und den Auftrag, den die Stadt Rom mit diesem Jubiläum habe: „Rom ist gerufen, alle Menschen willkommen zu heißen, damit sie erkennen können, dass sie Kinder Gottes sind und damit Brüder und Schwestern." 

Die schönsten Momente der Vesper im Video

Rom als Baustelle im Sinn der Geschwisterlichkeit

Der weite Horizont dieser Arbeiten sei die Hoffnung der Geschwisterlichkeit, so der Papst, der auch auf das Motto des Heiligen Jahres einging: „Pilger der Hoffnung“ habe zahlreiche Bedeutungen, und einer der großen Wege der Hoffnung sei eben der Weg der Geschwisterlichkeit, den er schon in Fratelli tutti vorgeschlagen habe. Da sei es schön, „zu sehen, dass unsere Stadt in den letzten Monaten zu einer Baustelle in diesem Sinne geworden ist: Sie bereitet sich darauf vor, Männer und Frauen aus aller Welt aufzunehmen, Katholiken und Christen anderer Konfessionen, Gläubige aller Religionen, Menschen, die auf der Suche nach Wahrheit, Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden sind, alle Pilger der Hoffnung und der Geschwisterlichkeit."

„Die Hoffnung auf eine geschwisterliche Welt ist Er, der menschgewordene Sohn“

Doch man müsse sich fragen, mahnte Franziskus, ob diese Perspektive tatsächlich ein Fundament habe, oder ob die Hoffnung auf eine geschwisterliche Menschheit nur ein rhetorisches Schlagwort sei. Hier gebe die Gottesmutter die Antwort, indem sie uns Jesus zeige: „Die Hoffnung auf eine geschwisterliche Welt ist Er, der menschgewordene Sohn, vom Vater gesandt, damit wir alle erkennen können, was wir sind: Kinder des Vaters im Himmel und somit Brüder und Schwestern."

Unsere persönliche Baustelle...

Die wirkliche Baustelle, so ruft uns Papst Franziskus am letzten Tag des Jahres zu, sei aber eine andere: „Es ist der Ort, an dem ich Gott jeden Tag das in mir verändern lasse, was eines Kindes Gottes nicht würdig ist, was unmenschlich ist, und wo ich mich jeden Tag verpflichte, als Bruder und Schwester für meinen Nächsten zu leben."

Die Fürsprache der Gottesmutter möge uns helfen, gemeinsam als Pilger der Hoffnung den Weg der Geschwisterlichkeit zu beschreiten.

Nach der Feier in St. Peter besuchte der Papst noch für einen Moment die Krippe auf dem Petersplatz. Während das Musikcorps der Schweizergarde Weihnachtslieder zu Gehör brachte, betete Franziskus vor der Darstellung der Geburt Jesu - sein letzter öffentlicher Auftritt im Jahr 2024.

(vatican news - ck)

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31. Dezember 2024, 18:15