Der Papst auf Korsika
In Ajaccio schloss Franziskus den Kongress La Religiosité Populaire en Mediterranée ab und feierte am Nachmittag eine Freiluftmesse mit Gläubigen. Zum Abschluss traf er den französischen Staatspräsidenten, Emmanuel Macron, der aus Paris anreiste.
Erster Papst auf Korsika
Franziskus ist der erste Papst, der Korsika besucht. Es ist sein dritter Frankreichbesuch, nach Straßburg 2014 und Marseille 2023. Das Motto der Korsika-Reise des Papstes lautet „Jésus passe en faisant le bien“ (Jesus zog umher und tat Gutes), ein Zitat aus der Apostelgeschichte (Apg 10,38). Es unterstreicht die Rolle des Papstes als Hirte, der nahe bei seinem Volk sein will.
Die viertgrößte Mittelmeerinsel Korsika liegt rund 180 Kilometer vom französischen Festland und nur etwa 80 Kilometer vom italienischen Festland entfernt. Politisch gehört Korsika zu Frankreich. 92 Prozent der Korsen gehören der katholischen Kirche an. Die Insel ist – anders als Frankreich insgesamt – stark katholisch geprägt.
Franziskus in Ajaccio
Franziskus landete gegen 9:00 Uhr am Flughafen „Napoléon Bonaparte“ von Ajaccio, wo er vom französischen Innenminister empfangen wurde.
Vier junge Leute überreichten Franziskus bei seiner Ankunft Blumen. Nach dem Abspielen von Hymnen, militärischen Ehrungen und der Vorstellung der Delegationen wurde ein Lied gesungen.
Anschließend fuhr der Heilige Vater zum Baptistère Saint-Jean, wo er Gläubige mit Weihwasser segnete. Danach fuhr er zum Palais des Congrès et des Expositions, um an der Schlusssitzung des Kongresses „La Religiosité Populaire en Méditerranée“ teilzunehmen.
Vor der Heiligen Messe traf Franziskus mit dem Bürgermeister von Ajaccio zusammen und schrieb eine Widmung in das Ehrenbuch des Rathauses der korsischen Hauptstadt: „Verbunden mit den Wurzeln und offen für die Welt! Dies ist der Wunsch, den ich den Bürgern von Ajaccio hinterlasse, um ihnen von Herzen für ihre herzliche Aufnahme zu danken. Ich bete für Sie, bitte tun Sie es auch für mich“.
Grußtelegramm an Sergio Mattarella
Auf dem kurzen Flug in die korsische Hauptstadt wandte sich Franziskus an rund 67 mitreisende Journalisten und Medienleute, denen er für ihren Dienst dankte. Begleitet wirde Franziskus auf seiner 47. Auslandsreise unter anderem von dem jüngst zum Kardinal erhobenen George Koovakad, der für die Organisation von Papstreisen zuständig ist.
Wie bei Papstreisen üblich, wandte sich der Papst in einem Grußtelegramm an den Staatspräsidenten Italiens, das er am Sonntag Richtung Korsika überflog. Mit der Reise nach Korsika wolle er das religiös-kulturelle Erbe der vielen Zivilisationen am Mare Nostrum betrachten, die das geistliche Erbe des Glaubens sorgfältig bewahrt hätten, heißt es in dem Telegramm an Sergio Mattarella. Er hoffe, dass der Kongress auf Korsika und seine Reise dazu beitragen könnten, solche „gesunden Werte“ wiederzuentdecken, damit „in einem fruchtbaren Dialog zwischen den Religionen, politischen Institutionen und der Welt des Wissens die Achtung vor den eigenen Wurzeln, die Freiheit, den eigenen Glauben zu bezeugen, und die Verantwortung fü die Zukunft gefördert werden können“, so Franziskus, der dem Staatspräsidenten und ganz Italien alles Gute wünschte.
Der Präsident der Italienischen Republik, Sergio Mattarella, hob in einer Antwort seinerseits die Bedeutung der Papstreise nach Korsika hervor. „Ihr Zeugnis an der Seite von Bischöfen aus verschiedenen Teilen des Mittelmeers, die von Konflikten und dem Drama der Schiffbrüche von Migranten gezeichnet sind, spornt alle an, eine Haltung des geschwisterlichen Lebens, der Mäßigung und der Offenheit für den Dialog zu erneuern.“
Franziskus traf im Vatikan Obdachlose
Kurz vor Abreise aus dem Vatikan begrüßte der Papst gegen 7 Uhr in der Casa Santa Marta eine Gruppe von etwa zehn obdachlosen Männern und Frauen. Sie hatten nachts unter den Kolonnaden des Petersplatzes Schutz gesucht. Begleitet wurde die Gruppe von Kardinal Konrad Krajewski, dem päpstlichen Sozialbeauftragten.
(vatican news – pr)
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