„Schaffung eigener Wahrheiten“: Papst warnt vor Technik-Auswüchsen
„Manche misstrauen rationalen Argumenten, weil sie sie für Werkzeuge in den Händen einer geheimen Macht halten, während andere glauben, sie seien im unumstößlichen Besitz ihrer selbst konstruierten Wahrheit und befreien sich so von der Auseinandersetzung und dem Dialog mit Andersdenkenden“, sagte der Papst mit einem impliziten Verweis auf gesellschaftliche Entwicklungen in hochentwickelten Ländern. Andere neigten dazu, „ihre eigene ,Wahrheit‘ zu schaffen und die Objektivität der Wahrheit zu missachten“.
Moderne Kommunikationsmittel und künstliche Intelligenz können nach den Worten des Papstes zu dieser Verzerrung der Wahrheit beitragen, „wenn sie als Mittel zur Manipulation des Bewusstseins für wirtschaftliche, politische und ideologische Zwecke missbraucht werden“, erklärte Franziskus vor den Diplomaten aus aller Welt. Ohne ausdrücklich auf die sich abzeichnende Allianz zwischen weltumspannenden Technologiekonzernen und der neuen Regierung in den USA einzugehen, warnte der Papst vor der Gefahr der Polarisierung, der „Verengung der geistigen Horizonte“ und der Vereinfachung der Realität, die von diesen Technologien ausgingen.
Papst kritisiert immer stärkere kommerzielle Interessen der Technologie
Immer deutlicher sei auch „eine Anpassung an kommerzielle Interessen zu erkennen, die eine im Konsumdenken verwurzelte Kultur hervorbringt“, so Franziskus. Junge Menschen müssten zu mehr Medienkompetenz erzogen werden, um ihr kritisches Denken zu fördern. Dies sei nicht nur für ihr persönliches Wachstum entscheidend, sondern auch, damit sie aktiv die Zukunft ihrer Gesellschaften mitgestalten könnten.
(vatican news – gs)
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