Tageslesung
Tageslesung
Hl. Franz von Assisi, Ordensgründer
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Galater
Gal 6, 14-18
Brüder!
Ich will mich allein des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, rühmen, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.
Denn es kommt nicht darauf an, ob einer beschnitten oder unbeschnitten ist, sondern darauf, dass er neue Schöpfung ist.
Friede und Erbarmen komme über alle, die sich von diesem Grundsatz leiten lassen, und über das Israel Gottes.
In Zukunft soll mir niemand mehr solche Schwierigkeiten bereiten. Denn ich trage die Zeichen Jesu an meinem Leib.
Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit eurem Geist, meine Brüder. Amen.
Evangelium vom Tag
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
Mt 11, 25-30
In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.
Ja, Vater, so hat es dir gefallen.
Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.
Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.
Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.
Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.
Worte des heiligen Vaters
Das heutige Evangelium berichtet von einem sehr schönen Gebet Jesu, der sich mit den Worten an den Vater wendet: „Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast“ (Mt 11,25). Doch wovon spricht Jesus? Und wer sind diese Kleinen, diese Unmündigen, denen all dies offenbart wird? Lasst uns darüber nachdenken: über die Dinge, für die Jesus den Vater preist, und über die Kleinen, die sie zu empfangen wissen.
[…] Gott offenbart sich, indem er den Menschen befreit und heilt – vergessen wir das nicht: Gott offenbart sich, indem er den Menschen befreit und heilt –, und er tut dies mit einer unentgeltlichen Liebe, mit einer Liebe, die rettet. Deshalb preist Jesus den Vater, da seine Größe in der Liebe besteht und er niemals jenseits der Liebe handelt. Aber diese Größe in der Liebe wird von jenen nicht verstanden, die es sich anmaßen, groß zu sein und sich einen Gott nach ihrem eigenen Bild zu machen: mächtig, unnachgiebig, rachsüchtig. […]
Die Kleinen hingegen verstehen, sie zu empfangen, und Jesus preist den Vater für sie: „Ich preise dich“, sagt er, „weil du den Kleinen das Himmelreich offenbart hast.“ Er lobt ihn für die Einfachen, deren Herzen frei von Eitelkeit und Eigenliebe sind. Die Unmündigen sind diejenigen, die sich wie Kinder bedürftig und nicht selbstgenügsam fühlen, die offen für Gott sind und ob seiner Werke staunen. Sie können seine Zeichen lesen, sie staunen über die Wunder seiner Liebe! […] Das ist die richtige Haltung gegenüber den Werken Gottes: seine Werke im Geist zu fotografieren, damit sie sich ins Herz einprägen, und sie dann im Leben durch viele gute Gesten zu entfalten, damit das „Foto“ des Gottes, der Liebe ist, in uns und durch uns immer heller wird. (Angelus, 9. Juli 2023)