Franziskus - hier am Samstag mit dem Präsidenten von Sierra Leone - kämpft gegen Menschenhandel Franziskus - hier am Samstag mit dem Präsidenten von Sierra Leone - kämpft gegen Menschenhandel 

Vatikan: Maßnahmen gegen Menschenhandel

Zwangsarbeit, Prostitution und Organhandel – Menschenhandel hat viele Gesichter. Welche Ausmaße nimmt Menschenhandel global an und was sind geeignete Gegenmaßnahmen? Zu diesen Themen haben 70 Richterinnen und Staatsanwältinnen eine zweitägige Konferenz im Vatikan abgehalten.

Carla Marina Lendaro, italienische Rechtsberaterin mit Schwerpunkt Misshandlung von Migranten, legte in ihrem Vortrag am Donnerstag den Fokus auf Prostitution und sexuelle Ausbeutung. Es sollte Berater an Gerichten geben, bei denen Opfer kostenlos Hilfe erhalten, schlug sie vor.

Zwei Richterinnen am Obersten Gerichtshof der Philippinen, Teresita Leonardo de Castro und Estela Perlas Bernabe, charakterisierten ihr Heimatland als Quelle für Menschenhandel. 93 Prozent der Betroffenen seien auf den Philippinen Frauen, führte Bernabe am Freitag aus, und 54 Prozent Minderjährige. Ein großes Problem sei der Webcam-Sex-Tourismus, deshalb forderte sie ein gezieltes Vorgehen gegen Internetkriminalität. Sinnvoll sei eine Plattformen, wo Vergehen anonym angezeigt werden könnten.

Die polnische Richterin Klaudia Lozyk sprach über die europäische Dimension des Menschenhandels und forderte, bei der Strafverfolgung der Täter die Opfer nicht aus den Augen zu verlieren.

(kap)

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11. November 2017, 15:28