Psychologe: Papstschreiben wertet Sexualität in der Ehe auf
Anne Preckel - Vatikanstadt
„Die Akzeptanz der Sexualität als wichtiger Faktor für ein Paar, nicht allein zum Zweck der Fortpflanzung“ - für Domenico Chianese, Präsident der Gesellschaft italienischer Psychoanalytiker, sei dies „die Überraschung“ des Lehrschreibens zu Ehe und Familie, zitiert ihn der italienische Pressedienst SIR.
Das Buch „Amoris laetitia, la sapienza dell'amore“ (Amoris laetitia, die Weisheit der Liebe) ist herausgegeben vom Direktor der moraltheologischen Fakultät an der Gregoriana, Miguel Yanez. Nach Ansicht von Chianese deuten sich in jüngeren Äußerungen der katholischen Kirche durchaus „Konsonanzen“ mit den Gedanken von Sigmund Freud an. „In 'Amoris laetitia' wird Sexualität von Papst Franziskus entdeckt und wiederentdeckt“, lobt Chianese. Die Botschaft des Papstes gehe in einigen Punkten über das aktuelle Denken hinaus und reinige es von nihilistischen Zügen.
„Amoris laetitia“ ist ein Lehrschreiben von Papst Franziskus, das er im April 2016 nach zwei Bischofssynoden zu den Themen Ehe und Familie veröffentlicht hat. Innerkirchlich sorgt es vor allem für Diskussionen, weil in einer Fußnote angedeutet ist, dass wiederverheiratete Geschiedene nach einer seelsorglichen Begleitung zu den Sakramenten von Beichte und Eucharistie gegebenenfalls wieder zugelassen werden können.
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