Vatikan: Dokumente zur Gender-Theorie in Arbeit
Erzbischof Zani erklärte, Bildung sei ein Aspekt der erlösenden Mission der Kirche und diene dem „ganzheitlichen Wachstum des Menschen“. Daher spiele die katholische Bildung auch eine wichtige Rolle bei der Sexualerziehung, um sie in die „vollständige Verwirklichung des Menschen“ einzubeziehen.
Für den Kurienvertreter ist es diese Mission, die der Kirche die Legitimität gibt, sich über die Gender-Theorie beunruhigt zu zeigen. Das Apostolische Schreiben Amoris Laetitia von 2016 zitierend beklagte Zani, dass diese Theorie „eine Gesellschaft ohne Unterschied der Geschlechter" in Aussicht stelle und die „grundlegende anthropologische Familie“ aushöhle. „Die menschliche Identität wird einer individualistischen Wahlfreiheit ausgeliefert, die sich im Laufe der Zeit auch ändern kann“, so das Lehrschreiben des Papstes.
Die Kongregation, so stellte Erzbischof Zani in Aussicht, werde ihr Dokument demnächst veröffentlichen. Dieses werde als Brief an die Bistümer der Weltkirche geschickt. Übersetzt in mehrere Sprachen werde es zwar „nicht in die Debatte einsteigen“, erklärte Zani, aber an die wichtigsten pädagogischen Prinzipien erinnern.
Laut dem Erzbischof werde derzeit auch ein weiteres, tiefergehenderes Dokument über die anthropologischen Aspekte dieser Theorie von der Kongregation für die Glaubenslehre vorbereitet. Diese Dokumente des Heiligen Stuhls, bemerkte Erzbischof Zani, kämen im Nachgang auf einige öffentliche Erklärungen mehrerer Bischofskonferenzen, namentlich jener von Frankreich, den Vereinigten Staaten, Spanien oder Brasilien.
Am 2. Oktober 2016 hatte Papst Franziskus während des Rückfluges von Aserbaidschan „jene Gemeinheit, die man heute mit der Indoktrinierung der Gender-Theorie begeht,“ beklagt. Am Beispiel französischer Schulen kritisierte er, dass „in den Schulen in dieser Richtung gelehrt wird, um die Mentalität zu verändern“. Dies sei „ideologische Kolonisierung“, sagte Franziskus.
(chat.ch/imedia/xln/rz/vatican news – nv)
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