Vatikan verklagt früheren Bank-Chef und dessen Anwalt
Den Angaben zufolge geht es um Transaktionen, die zwischen 2001 und 2008 stattfanden. Damals sei der Vatikanbank durch Immobiliengeschäfte ein Schaden von gut 50 Millionen Euro entstanden. Laut italienischer Medienberichte wurden die Immobilien unter Wert verbucht und zusätzlich gezahlte Barbeträge unterschlagen.
Neben dem früheren IOR-Präsidenten Angelo Caloia (78) und seinem Anwalt Gabriele Liuzzo (94) soll auch der inzwischen verstorbene damalige Generaldirektor Lelio Scaletti an dem Vorgang beteiligt gewesen sein. Das jetzt anlaufende Gerichtsverfahren ist Ergebnis einer 2014 begonnenen Untersuchung durch den vatikanischen Staatsanwalt. 2013 hatte das IOR unter seinem damaligen Präsidenten Ernst von Freyberg damit begonnen, die eigenen Bankgeschäfte kritisch zu untersuchen.
Anfang Februar hat der Zivilgerichtshof des Vatikans bereits zwei ehemalige leitende Manager des IOR des Missmanagements für schuldig befunden. Die beiden Angeklagten, der ehemalige Generaldirektor Paolo Cipriani und sein damaliger Vize Massimo Tulli, waren ihrerseits schon vor einem Jahr von einem römischen Gericht wegen Verstoßes gegen Transaktionsbestimmungen verurteilt worden.
(kap – gs)
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