Vatikanzeitung berichtet über EU-Abschottung
Dabei enthält sich das Vatikanblatt eines Kommentars. Das Titelfoto zeigt einen afrikanischen Migranten, der die Hände vors Gesicht schlägt.
Papst Franziskus ruft Europa immer wieder zur Aufnahme und Integration von Migranten auf; das Flüchtlingsdossier des Vatikans hat der Papst, ein Enkel von italienischen Einwanderern nach Argentinien, an sich gezogen.
EU-Innenminister planen Ausschiffungsplattformen
Innenminister der Europäischen Union hatten sich am Donnerstag informell in Innsbruck getroffen. Dabei beschlossen sie, illegale Migration stärker zu bekämpfen. Aufgegriffene Bootsflüchtlinge sollen in sogenannte Ausschiffungsplattformen außerhalb der EU gebracht werden; dazu ist ein „Modellversuch“ mit einem – bisher ungenannten – nordafrikanischen Staat geplant.
Die Vatikanzeitung erwähnt auch den Selbstmord eines aus Deutschland in seine Heimat abgeschobenen Afghanen und die Proteste gegen eine Äußerung des deutschen Innenministers Horst Seehofer (CSU). Der Politiker hatte, noch bevor er Nachricht vom Selbstmord des Afghanen erhielt, einen Scherz über die Zahl der Abgeschobenen gemacht. Auch hier enthält sich der Osservatore Romano einer Wertung.
Parolin: Italien kann Migrantenfrage meistern
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin bedauerte in Äußerungen, die am Freitag bekannt wurden, dass viele Italiener „sehr negativ“ auf Fremde reagierten. Er sei allerdings davon überzeugt, „dass Italien große Ressourcen an Moralität und Solidarität besitzt“ und imstande sei, die Migrantenfrage zu meistern.
(or – sk)
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