Vatikan fordert vor der UNO mehr Einsatz für Ex-Kindersoldaten
„Wir dürfen diese Generation aktuell gefährdeter Kinder nicht verlieren; sie aufzugeben bedeutet, ihre Gemeinschaften und Länder zu verstoßen“, mahnte Erzbischof Bernardito Auza, Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhles bei der UNO, am Montag bei einer Debatte des Sicherheitsrates in New York zum Thema.
Mehr Aufklärung und bessere Wiedereingliederung
Auza verwies auf die Bedeutung präventiver Maßnahmen, um Kinder davor zu schützen, als Kindersoldaten und Sklaven missbraucht zu werden. Zudem rief der Erzbischof zu einer besseren langfristigen Betreuung minderjähriger Opfer bewaffneter Konflikte auf. „In gewaltsame Konflikte verwickelte Kinder müssen immer zuerst als Opfer betrachtet werden – selbst wenn sie unter der Kontrolle von bewaffneten Gruppen faktisch selbst Verbrechen begangen haben“, erinnerte Auza. Vor diesem Hintergrund seien die Rehabilitation und Wiedereingliederung dieser Kinder sowie deren Ausbildung eine Investition in die Zukunft einer Gesellschaft.
Beispiel Nigeria: Kinder aus Fängen von Boko Haram befreit
Nigeria ist einer der afrikanischen Krisenstaaten, in denen der Missbrauch von Kindern als Kindersoldaten zu beobachten ist. So bedient sich die islamistische Terrorsekte Boko Haram dieser Praxis für Anschläge oder Überfälle. Für Aufsehen sorgt auch die wiederholte Entführung von Schülerinnen durch die Sekte, die dann als Kinderbräute und Arbeitssklavinnen missbraucht werden.
Das nigerianische Militär hatte in diesen Tagen 183 Kindergeiseln Boko Harams im Alter von acht bis achtzehn Jahren freigelassen. Die Kinder waren von den Sicherheitskräften aus den Fängen der Islamisten befreit worden und werden derzeit medizinisch und psychologisch betreut, bevor sie in ihre Familien zurückkehren können, informierte UNICEF. Das UNO-Kinderhilfswerk hat eigener Angaben zufolge seit 2017 die Wiedereingliederung von über 8.700 solcher ehemaliger Kindergeiseln unterstützt.
(vatican news/unicef -pr)
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