UNO/Vatikan: Migration und Wassermangel hängen zusammen
Mario Galgano – Vatikanstadt
Der Vatikanvertreter äußerte sich bei der 39. Tagung des Menschenrechtsrates über das Recht auf Wasser. Jeder Mensch habe ein unveräußerliches Recht auf Wasser, aber auch die Verantwortung, es nicht zu verschwenden, hob der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen hervor. Eine gerechte Verteilung und einen uneingeschränkten Zugang zu den Wasserressourcen seien notwendig, denn Wasser sei „nicht nur ein soziales und kulturelles, sondern auch ein wirtschaftliches Gut“. Das bedeute nicht, dass die wirtschaftliche Frage Vorrang habe. Im Gegenteil, es gelte zuerst das Menschenrecht auf Wasser zu beachten, betont der Erzbischof. Weiter erläuterte er, dass man nicht den Zugang zu Wasser als Druckmittel gegenüber Mitmenschen benützen dürfe. Jeder habe das Recht, frei und ohne Nachteile auf Wasser zuzugreifen.
Erzbischof Jurkovič wies auf die Papstenzyklika „Laudato si“ hin. „Wir brauchen dringend gemeinsame Projekte und konkrete Gesten, die gegen jegliche Privatisierung des Trinkwasser gerichtet sind, da jeder Nachteil des Menschenrechts auf Zugang zu diesem Gut unannehmbar ist.“
Erzbischof Jurkovič teilte die Sorge des UN-Sonderberichterstatters über die Anwendung der Menschenrechtssituation auf Wasser und sanitäre Einrichtungen. Es sei wichtig, „zu jeder Zeit, also vor, während und nach Notfallsituationen, sowie während Entwicklungsprojekten und in anderen Situationen, die zu Zwangsvertreibungen führen können, den Zugang zu Wasser zu garantieren“. Es sei notwendig, dass „die Migrationsfragen auch die Bedeutung von Wasserzugang berücksichtigen“, denn viele seien gerade deswegen auf der Flucht.
Um die Wassersicherheit für alle zu gewährleisten, müsse es eine „globale Wasserpolitik“ geben, die beide großen Phänomene dieser Zeit berücksichtige, also Migration und Klimawandel. Eine solche „Wasserpolitik“ müsse die Bedeutung der Migration für die Entwicklung und ihren lebensrettenden Zweck erkennen, so der Erzbischof. Migration an sich sei zwar nicht in der Lage, das Probleme der Wasserverfügbarkeit zu lösen, sie könne aber sehr wohl „Teil der Lösung sein“. Denn Migranten könnten helfen, in ihren Gastländern auf das Problem hinzuweisen und einen korrekten Umgang mit diesem Gut anzustreben, erklärte Jurkovič.
Der Appell von Papst Franziskus bezüglich Wasser erinnere daran, dass „die heikelsten Fragen unserer Zeit, wie die der Migration, des Klimawandels und des Rechts aller auf die Grundnahrungsmittel, mit großzügiger und vorausschauender Verantwortung und im Geiste der Zusammenarbeit, insbesondere zwischen den Ländern, die am fähigsten sind zu helfen, angegangen werden sollen“, schloss der vatikanische Diplomat seinen Redebeitrag ab.
(vatican news)
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