Synode: Bischof Genn hält Frauen-Stimmrecht für vorstellbar
„Angesichts der drängenden Frage, wie auch Frauen Anteil an Leitungsdiensten in der Kirche haben, scheint mir das ein Problem, das man lösen könnte", sagte er im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag in Rom. Genn verwies darauf, dass an der aktuellen Synode im Vatikan auch zwei männliche Ordensobere, die Nichtpriester sind, mit Stimmrecht teilnehmen. Daher sei die Frage berechtigt, warum weibliche Ordensobere nicht ebenfalls dieses Recht haben könnten.
Genn ist einer von sieben Synodenteilnehmern aus Deutschland bei der Bischofsversammlung zur Jugend in Rom. Er moderiert den deutschsprachigen Arbeitskreis der Synode. Der Münsteraner Bischof betonte zugleich, eine Bischofssynode sei keine Synode aller Gläubigen. Es sei jedoch wichtig, die Betroffenen so viel wie möglich einzubeziehen. Hier gebe es bereits „eine positive Stilveränderung", die jedoch „weiter vervollkommnet werden" müsse. „Die drängenden Fragen sind für mich nicht diese rechtlichen Fragen, aber daran könnte etwas sichtbar werden", sagte Genn.
Zuvor hatte auch der Wiener Erzbischof Kardinal Schönborn Offenheit für ein Stimmrecht für Ordensoberinnen bei der Synode signalisiert. „Ich bin ziemlich sicher, dass sich das ändern wird“, sagte der Kardinal im Gespräch mit „Vatican News“ und bekräftigte, aus seiner Sicht sei weibliche Teilhabe an der Kirche allgemein unter den derzeit wichtigsten Themen der katholischen Kirche.
Die 15. ordentliche Bischofssynode steht unter dem Titel „Die Jugendlichen, der Glaube und die Erkenntnis der Berufung ". Ausgewählte Jugendliche und Frauen sind dort als Redner zugelassen, haben aber kein Stimmrecht bei der Abstimmung über das Abschlussdokument.
(kap – gs)
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