Kardinal Gerhard Ludwig Müller Kardinal Gerhard Ludwig Müller 

Kardinal Müller veröffentlicht „Glaubensmanifest“

„Euer Herz lasse sich nicht verwirren“: Unter diesem Leitwort aus dem Johannesevangelium steht ein Glaubensmanifest, das Kardinal Gerhard Ludwig Müller am Freitagabend veröffentlicht hat. Auf vier Seiten fasst der frühere Präfekt der Glaubenskongregation wichtige Lehren der Kirche zusammen.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Dabei betont Müller, dass ihn „viele Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien“ um ein solches „Zeugnis für die Wahrheit der Offenbarung“ gebeten hätten. Sein Ziel sei es, „sich ausbreitender Verwirrung in der Lehre des Glaubens“ entgegenzuwirken.

Der Kardinal bedauert, dass vielen Katholiken „selbst die grundlegenden Lehren des Glaubens nicht mehr bekannt“ seien. Ausdrücklich betont er, „dass standesamtlich wiederverheiratet Geschiedene … die heilige Eucharistie nicht fruchtbar empfangen, weil sie ihnen nicht zum Heil gereicht.“ Damit bezieht er Stellung in der Debatte, die von den Bischofssynoden zu Ehe und Familie sowie vom Papstschreiben Amoris Laetitia von 2016 ausgeht.

Keine Priesterweihe für Frauen

Müller, ein früherer Bischof von Regensburg, war von 2012 bis 2017 Präfekt der Glaubenskongregation. Sein „Glaubensmanifest“ schließt auch eine Weihe von Frauen zu Priestern aus. „Hier eine Diskriminierung der Frau zu unterstellen, zeigt nur das Unverständnis für dieses Sakrament, bei dem es nicht um irdische Macht geht, sondern um die Repräsentation Christi“, so der Kardinal.

„Die Kirche ist kein von Menschen gegründeter Verein, über dessen Struktur seine Mitglieder nach Belieben abstimmen“, schreibt Müller außerdem. „Sie ist göttlichen Ursprungs.“ Er erinnert auch daran, dass die Beichte mindestens einmal im Jahr zu den Kirchengeboten gehört.

Glaubenswahrheiten nicht verschweigen

Der Text, in dem Papst Franziskus nicht erwähnt wird (wohl aber sein Vorgänger Johannes Paul II.) schließt mit dem Aufruf, „den Weg Jesu Christi mit Entschiedenheit zu gehen“. „Viele fragen sich heute, wofür die Kirche eigentlich noch da ist, wenn sich auch Bischöfe lieber in der Rolle als Politiker gefallen, denn als Lehrer des Glaubens das Evangelium verkünden“, so der deutsche Kardinal wörtlich. Es sei „der schlimmste Betrug“, wenn Verantwortliche der Kirche „Glaubenswahrheiten verschweigen und die Menschen entsprechend lehren“.

(vatican news)
 

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09. Februar 2019, 11:06