Vatikan lobt UNO-Migrationspakt und wirbt für sichere Migration
Der Repräsentant des Papstes äußerte sich am Mittwoch bei einer hochrangigen Debatte am Sitz der Vereinten Nationen in New York. Camilleri sprach sich für einen nüchternen Blick auf Migration aus. Die Wanderungsbewegungen armer Menschen seien keineswegs Synonyme von unsicheren Grenzen, humanitären Katastrophen und Menschenhandel. „Wenn wir näher auf unsere eigene persönliche Geschichte und die unserer Gemeinschaften und Länder blicken, erkennen wir unschwer das Offensichtliche: Migration leistet, besonders wenn sie gut verwaltet, sicher, ordentlich und regulär ist, einen unbestritten positiven und notwendigen Beitrag zur Entwicklung der Kultur, der Wirtschaft und der Gesellschaft“.
Nicht Migration, sondern ihre Ursachen sorgen für Unsicherheit
Sicherlich schaffe Migration herausfordernde Situationen, fuhr der Untersekretär fort. Die Ursachen von Zwangsmigration und Vertreibung müssten von den betroffenen Ländern und in internationaler Zusammenarbeit angegangen werden. Als Hauptursachen von Migration nannte Camilleri politische und religiöse Verfolgung, Gewalt, Diskriminierung, extreme Armut und verwahrlosende Umwelt. Weniger die Migration an sich als vielmehr Situationen dieser Art sorgten dann für humanitäre Notlagen, unsichere Grenzen und Menschenhandel. Daneben beeinträchtigten sie das Recht jedes Menschen, in seinem Herkunftsland zu bleiben und dort in Frieden, Sicherheit und Wohlstand zu leben. Die Staatengemeinschaft habe die Pflicht, diese Fluchtursachen anzugehen und zugleich daran zu arbeiten, reguläre Migration immer sicherer, geordneter „und damit für alle immer vorteilhafter“ zu machen, so der Vertreter des Heiligen Stuhles.
Die Methoden dazu seien Armutsbekämpfung, Gesundheitsvorsorge, Bildung, Einsatz für Frieden und Umwelt. Zugleich müssten die Menschenrechte von Migranten während ihrer gesamten Reise geachtet werden, „sogar dann, wenn sie nicht bleiben können“. Dieser „realistische und ganzheitliche Ansatz“ zum Umgang mit der internationalen Migration ziehe sich durch den UNO-Migrationspakt, auch wenn der Vertrag „Raum für Verbesserungen“ habe.
Die Staaten, die den rund 35 Seiten langen Pakt unterschrieben, verpflichteten sich dazu, Fluchtursachen zu bekämpfen und die Menschenrechte der Migranten zu wahren. Die Verpflichtungen sind rechtlich nicht bindend. Dennoch lehnten die USA und in ihrem Gefolge weitere Staaten, darunter Österreich, die Unterzeichnung der Vereinbarung ab.
(vatican news – gs)
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