Südsudans Top-Politiker im Vatikan: Papst wird Abschlussrede halten
Christine Seuss - Vatikanstadt
Zum Abschluss des Treffens, am Donnerstag um 17 Uhr, werde zunächst der Papst zu den Teilnehmern sprechen, präzisiert die Vatikannote. Daraufhin werde ihnen eine Bibel übergeben, die mit einer Unterschrift von Franziskus, dem Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, sowie vom presbyterianischen Reverend John Chalmers versehen ist. John Chalmers war Moderator der Presbyterianischen Kirche von Schottland, derzeit nimmt er eine wichtige Vermittlerrolle im Konflikt in Südsudan ein. Der Bibel liege die Botschaft „Suche das, was eint. Überwinde das, was trennt“ bei, heißt es weiter. Im Anschluss ist geplant, dass die Politiker Südsudans ihren gemeinsamen Einsatz für den Frieden bekräftigen und den Segen der versammelten Kirchenvertreter empfangen.
Die künftigen politischen Führer auf Friedensmission
An den Exerzitien werden nicht nur der Präsident der Republik Südsudan, Salva Kiir Mayardit, sondern auch vier seiner fünf designierten Vizepräsidenten teilnehmen. Im Einzelnen nennt das Vatikanstatement Riek Machar Teny Dhurgon, James Wani Igga, Taban Deng Gai und Rebecca Nyandeng De Mabior. Diese wurden mit dem jüngsten Friedensabkommen bestimmt, die neue Regierung soll am 12. Mai ihre Arbeit aufnehmen. Seitens der Kirche werden die acht Mitglieder des Rats der Kirchen in Südsudan teilnehmen. Die Predigten halten John Baptist Odama, Erzbischof von Gulu in Uganda, und der Jesuit Agbonkhianmeghe Orobator, Präsident der Konferenz der Ordensoberen in Afrika und Madagaskar. Den Rahmen der Exerzitien bildet die Papstresidenz Santa Marta.
Ökumenische und diplomatische Veranstaltung
Das Treffen, das nicht nur ökumenischer, sondern auch diplomatischer Natur ist, wurde gemeinsam durch das Staatssekretariat sowie das Büro des Erzbischofs von Canterbury organisiert, geht aus der Vatikannote hervor. Damit wolle die Kirche „eine gewinnbringende Gelegenheit zur Besinnung und zum Gebet“, aber auch „zur Begegnung und Versöhnung in einem Geist von Respekt und Vertrauen“ für diejenigen schaffen, die „in diesem Moment die Mission und die Verantwortung haben, für eine Zukunft in Frieden und Wohlstand des südsudanesischen Volkes“ zu arbeiten, heißt es dort.
Wenn nicht im Südsudan, dann im Vatikan...
Der anglikanische Erzbischofs von Canterbury, Justin Welby, hatte dem Papst den Vorschlag zu diesem Treffen unterbreitet, unterstreicht die Mitteilung aus dem Vatikan. Bereits bei ihrem Zusammentreffen in Rom im vergangenen Februar 2017 hatten die beiden Kirchenführer ihren Wunsch bekundet, gemeinsam in den Südsudan zu reisen. Immer wieder hat der Papst in der Folge diese Absicht bekräftigt, doch aus Sicherheitsbedenken kam ein solcher Besuch bislang nicht in Frage. Nun kommen die auch untereinander immer wieder in Konflikt stehenden Führer des Südsudans zu einem Friedenstreffen in den Vatikan – verbunden mit der Hoffnung, endlich einen dauerhaften Frieden in dem bürgerkriegsgeplagten Land einzuläuten.
(vatican news)
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