Vatikan/UNO: Durch Vergewaltigung gezeugte Kinder schützen
Mario Galgano – Vatikanstadt
Zuerst die gute Nachricht: Mit 13 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen von Russland und China hat der UN-Sicherheitsrat am Mittwoch eine Resolution zur Bekämpfung von Vergewaltigung als Kriegswaffe verabschiedet. Vor der Abstimmung brachte sich auch der ständige Beobachter des Heiligen Stuhls, Erzbischof Auza, in die Debatte ein. Die schlechte Nachricht ist, dass solche Taten überhaupt Thema sein müssen.
Auch durch UN-Soldaten begangen
Erzbischof Auza bekräftigte zunächst die entschiedene Verurteilung der katholischen Kirche, dieser „inakzeptablen Gräueltaten“, die von bewaffneten Banden, Terroristen, aber auch von regulären Armeen, darunter in einigen Fällen von Soldaten der Vereinten Nationen, begangen wurden. Sie sollten eigentlich „der edlen Sache des Friedens und der Sicherheit dienen“, so Auza. Weiter betonte der Vatikanvertreter, dass das Schweigen und die Straflosigkeit für diese Verbrechen beendet werden müssten und der Verantwortung, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung weichen sollten.
Recht auf Leben für durch Vergewaltigung gezeugte Kinder
Der ständige Beobachter wies in seiner Rede auch auf die Kinder hin, die durch Kriegsvergewaltigungen gezeugt wurden. „Die Menschenrechte dieser Kinder müssen respektiert und garantiert werden, wie bei jedem anderen Kind auch". Nach Ansicht des Heiligen Stuhls müssen diese unschuldigen jungen Leben angenommen, geliebt, nicht stigmatisiert oder abgelehnt werden. Auch ihr Recht, geboren zu werden, sollte ihnen nicht verweigert werden.“
Der vatikanische Diplomat schloss seine Rede mit der Hoffnung, dass die Aufmerksamkeit, die durch die in der UNO eröffnete Debatte über dieses dramatische Thema geweckt wurde, Überlebenden und Opfern helfen werde, Heilung und Hoffnung zu finden. Die Diskussionen könnten dazu dienen, „solidere Mechanismen zu schaffen, um diejenigen vor Gericht zu bringen, die diese Gewalt begangen haben“.
Bei der Debatte waren unter anderem der UN-Generalsekretär António Guterres und die Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad, die junge Jesidin, die vom so genannten islamischen Staat entführt und als Geisel genommen wurde anwesend. Auch Denis Mutwege, der Arzt der Demokratischen Republik Kongo, der sich auf die Behandlung von Frauen spezialisiert hat, die Opfer sexueller Gewalt geworden sind, wohnte dem Treffen bei.
(vatican news)
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