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Vatikan stellt neue Redaktion für Frauenmagazin vor

Donne Chiesa Mondo, das vatikanische Frauenmagazin, hat ein neues Redaktionskomitee. Nach dem Abgang der Historikerin Lucetta Scaraffia übernimmt nun die Journalistin und ausgebildete Soziologin Rita Pinci die Koordinierung. Das teilte am Dienstag die Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ mit, unter deren Dach die Frauenzeitschrift einmal monatlich erscheint.

Gudrun Sailer - Vatikanstadt

Die neue Koordinatorin Rita Pinci (63) kann auf Erfahrung in Tagezeitungen, Magazinen und Fernsehsendern verweisen. Als Vizedirektorin der Wochenmagazine Panorama und Chi war sie eine der ersten Frauen in der Chefredaktion eines großen italienischen Mediums. Zuletzt arbeitete sie für den Sender der italienischen Bischofskonferenz TV2000. In einer ersten Stellungnahme zeigte Pinci sich „überrascht und erfreut” über ihre Ernennung wie auch über die Zusicherung „vollständiger Freiheit“ für sie und das Redaktionskomitee durch Osservatore-Chefredakteur Andrea Monda. Sie selbst sei weder Theologin noch Kirchenhistorikern oder Fachfrau für Vatikanfragen, sondern Journalistin und „ein gläubiger Mensch“.

Unter den übrigen 14 Angehörigen des Redaktionskomitees, das sich wie bisher ausschließlich aus Frauen zusammensetzt, ist die deutsche Kunsthistorikerin Yvonne Dohna Schlobitten. Sie lehrt an der Päpstlichen Universität Gregoriana Ästhetik, Philosophie und Geschichte der christlichen Kunst. Ebenfalls vertreten ist die aus dem Iran stammende islamische Theologin Sharzad Houshmand Zadeh, die auch als Vizepräsidentin des Frauenrates am päpstlichen Kulturrat wirkt. Weitere Mitglieder des Redaktionskomitees sind die US-Schriftstellerin Amy-Jill Levine, die sich laut Pressemitteilung lals „jüdische Feministin“ versteht, und die Spanierin Marta Rodriguez Diaz, Angehörige der Bewegung Regnum Christi und bis Mai 2019 Verantwortliche der Abteilung Frauen am päpstlichen Laiendikasterium. Vier Journalistinnen, die dem Komitee der Frauenzeitschrift angehören, sind bereits jetzt in verschiedenen Funktionen in der Redaktion des Osservatore tätig und arbeiteten auch für die von Scaraffia koordinierten Ausgaben zu.

Vatikanische Medienreform

Der Abgang Lucetta Scaraffias von Donne Chiesa Mondo (Frauen, Kirche, Welt) hatte im März für Aufsehen gesorgt. Die 70-jährige Historikerin schied unter Verweis ein angebliches Klima „wachsenden Misstrauens“ gegen sie und ihre Redaktion; auch habe der neue Osservatore-Chefredakteur Andrea Monda versucht, Einfluss auf die Themen und die Auswahl der Mitarbeiterinnen des Magazins zu nehmen. Monda, der seit Beginn des Jahres im Amt ist, wies die Anschuldigungen zurück und bekundete seine Absicht, die Frauenzeitschrift weiterzuführen.

Der vatikanische Medienbereich steckt in einer Reform, die noch nicht abgeschlossen ist und in den vergangenen Monaten einige Abgänge in der Chefetage verzeichnete. Auf Wunsch von Papst Franziskus sind sämtliche Medien des Heiligen Stuhles nun unter dem Dach des Dikasteriums für Kommunikation vereint: Radio, Zeitung, Fernsehen, Webseiten, Pressesaal, Verlag, Druckerei sowie der frühere Rat für die sozialen Kommunikationsmittel. Leiter ist seit vergangenem Herbst der Medienmanager Paolo Ruffini, der erste Laie im Rang eines Präfekten beim Heiligen Stuhl. Er arbeitete zuvor bei TV2000.  

(vatican news)

 

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30. April 2019, 13:20