Heiliger Stuhl regelt interne Zuständigkeit für Caritas Internationalis neu
Caritas Internationalis ist demzufolge hauptsächlich dem Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen zugeordnet, das Staatssekretariat überwacht aber die Statuten und Verordnungen sowie die Finanzabkommen mit Regierungen und internationalen Organismen. Jeder Text, den Caritas Internationalis veröffentlicht, muss in seinen lehrmäßigen und moralischen Aussagen mit den Positionen des Heiligen Stuhles übereinstimmen, heißt es in dem Dekret, das die Unterschrift von Kardinalstaatsekretär Pietro Parolin trägt.
Der Rechtstext stimmt in größten Teilen mit dem Dekret überein, das seinerzeit die Zuständigkeit des Päpstlichen Rates Cor Unum für den Caritas-Verband regelte. Bei heiklen Themen seien das Staatssekretariat oder das Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen zu befragen. An deren Anordnungen habe Caritas Internationalis sich dann zu halten, so das neue Dekret.
Abkommen mit NGOs frühzeitig absprechen
Darüber hinaus muss Caritas Internationalis das Dikasterium frühzeitig über geplante Abkommen mit Nichtregierungsorganisationen informieren und dabei ebenfalls die Positionen des Heiligen Stuhles respektieren sowie eventuelle Weisungen des Dikasteriums beherzigen. Um die vatikaninternen Gespräche zu erleichtern, werden dem Dekret zufolge regelmäßige Sitzungen stattfinden, an denen Vertreter von Caritas Internationalis, des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen und des Staatssekretariates teilnehmen. Alle Anordnungen, die dem vorliegenden Dekret zuwiderlaufen, seien mit dem vorliegenden Dekret außer Kraft gesetzt.
De facto unterstand der Caritas-Verband bereits seit 2017 dem Entwicklungsministerium, das der aus Ghana stammende Kurienkardinal Peter Turkson leitet. Mit dem Dekret des Kardinalstaatssekretärs sind die Rahmenbedingungen für die weitere Arbeit von Caritas Internationalis unter den aktuellen Zuständigkeiten nun konkret ausdefiniert.
Generalversammlung abgeschlossen
Erst vergangenen Dienstag ist in Rom die 21. Generalversammlung von Caritas Internationalis zu Ende gegangen. Dazu waren 450 Gesandte aus 150 Verbänden der ganzen Welt angereist, so viele wie nie zuvor. Die alle vier Jahre stattfindende Generalversammlung von Caritas Internationalis stand dieses Mal unter dem Motto „Eine Menschheitsfamilie - ein gemeinsames Zuhause". Kardinal Antonios Luis Tagle, der Erzbischof von Manila, wurde als Präsident des Verbandes für weitere vier Jahre im Amt bestätigt. Zum neuen Generalsekretär wählten die Delegierten den aus Indien gebürtigen Franzosen Aloysius John.
(vatican news – gs)
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