Kardinal Sandri in Chicago Kardinal Sandri in Chicago 

Kardinal Sandri besucht Ostkirchen in den USA

Der Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation, Kardinal Leonardo Sandri, besucht derzeit (noch bis 18. Juni) die Vereinigten Staaten, wo es zahlreiche Gemeinden und Eparchien katholischer Ostkirchen gibt.

Erste Etappe war Chicago, wo der Kurienkardinal mit Bischöfen und Volk der syro-malabarischen und der griechisch-katholischen ukrainischen Eparchie zusammentraf. Er besuchte dort auch die neu entstandene koptisch-katholische Gemeinschaft.

Von Chicago reiste Kardinal Sandri nach Detroit weiter, einer Stadt, die seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Migrationsziel der mesopotamischen Christen ist. Die Zahl der – vor allem chaldäisch-katholischen - Zuwanderer aus dem Irak ist nach dem Einfall der IS-Terroristen in Mossul und der Ninive-Ebene dramatisch gestiegen. In Detroit traf der Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation mit drei chaldäischen Bischöfen zusammen: Mar Francis Youhanna Kalabat (Detroit), Mar Emmanuel Youhanna Shaleta (San Diego) und Mar Bawai Soro (Toronto). Außerdem besuchte der Kardinal eine der örtlichen maronitischen Gemeinden.

Die Identität bewahren in einem oft gleichgültigen Umfeld

Den Abschluss der USA-Visite von Kardinal Sandri bilden seine Besuche in der griechisch-katholischen ukrainischen Metropolie in Pittsburgh und in der griechisch-katholischen ukrainischen Eparchie Parma; beide Diözesen feiern ihr 50-Jahr-Jubiläum. In Pittsburgh, wo der Kurienkardinal Gast des griechisch-katholischen Erzbischofs William C. Skurla ist, wird es auch ein Treffen mit allen in den USA tätigen griechisch-katholischen ukrainischen Bischöfen geben. Die ukrainische katholische Kommunität des byzantinischen Ritus in den USA verwendet zumeist die Selbstbezeichnung „Ruthenians“, weil die Vorfahren sowohl aus dem cisleithanischen als auch dem ungarischen Anteil der habsburgischen Doppelmonarchie stammten, wo die Bezeichnung „Ruthenen“ geläufig war.

Ziel der USA-Reise von Kardinal Sandri ist es, nicht nur mit den Bischöfen zusammenzutreffen, sondern auch in einen echten Dialog mit dem Volk Gottes in den ostkirchlichen katholischen Gemeinschaften zu treten, mit den Priestern, den Ordensleuten, den Jugendlichen und den vielen engagierten Katholiken, wie es in einer Erklärung des Ostkirchenkongregation heißt. Viele der ostkirchlichen Katholiken in den USA seien entweder vor Verfolgung und wirtschaftlicher Not geflüchtet oder ihre Vorfahren hätten es getan. Diese Katholiken müssten heute ihre Identität bewahren und zugleich „Sauerteig“ in einer Gesellschaft sein, die einerseits „Hunger nach Gott“ hat und sich andererseits bisweilen nicht auf den Weg hin zu Gott aufmachen will.

(pro oriente – sk)
 

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16. Juni 2019, 16:34