Vatikan: Parolin für Dialog mit Salvini
Angesichts der Wahlergebnisse sieht Parolin „Tendenzen, sich auf sich selbst zurückzuziehen und das in Frage zu stellen, was wir das europäische Projekt nennen“. Er sei für eine „positive und ermutigende Sicht“ auf die Dinge. Er äußerte sich auch zu einer Forderung des deutschen Kardinals Gerhard Ludwig Müller in einem Interview mit der italienischen Zeitung „Corriere della Sera“.
Darin hatte Müller gefordert, Kirchenvertreter sollten Salvini wegen der öffentlichen Diskussionen nicht ausgrenzen, sondern mit ihm reden. Damit wolle er jedoch nicht seine politischen Ansichten gutheißen. Parolin erklärte dazu: „Der Dialog findet vor allem mit denen statt, die nicht so denken wie wir und mit denen wir einige Schwierigkeiten und einige Probleme haben. Ich bin der Meinung, dass wir auch mit Salvini reden müssen“.
Salvini wegen Missbrauch der Religion in der Kritik
Der italienische Innenminister hatte in der Kirche heftige Kritik ausgelöst, als er sich im Rahmen des Europawahlkampfs wiederholt mit Rosenkranz als gläubiger Katholik inszenierte. Diverse Bischöfe hatten dies als politische Instrumentalisierung der Religion verurteilt. Salvini selbst geht öffentlich auf Distanz zu Papst Franziskus, weil dieser für die Aufnahme von Migranten und die Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer wirbt. Salvinis rechtsnationalistische Partei lehnt dies programmatisch ab.
(kap / vatican news – fr)
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