Auch die Kirche flog zum Mond
Der Kosmologe des vatikanischen Observatoriums, Pater Gabriele Gionti, erläutert uns, wie damals Paul VI. die historische Mondlandung von Apollo 11 mitverfolgt habe. Hervorzuheben sei insbesondere die Rede von Paul VI. kurz nach der Mondlandung. „Paul VI. wollte sich mit den Astronauten und dem italienischen Fernsehen verbinden. In der Rede vor den Astronauten betonte er, wie auch die Kirche an diesem wissenschaftlichen Fortschritt beteiligt war“, so Pater Gionti.
Denn die Mitarbeiter des vatikanischen Observatoriums hatten vor allem wissenschaftlich die Vorbereitung der Mondlandung verfolgt. Direkten Kontakt zur NASA habe es aber nicht gegeben. „Die Mondlandung war kein rein wissenschaftliches Ziel, sondern ein technologisches Ziel. Wie man wissenschaftlich den Mond erreichen konnte, war bekannt. Aber wir wussten nicht, wie man Raketen baut, um dorthin zu gelangen“, sagt Pater Gionti.
Meteoritenlabor
Mittlerweile gibt es im Vatikan-Observatorium in der Sommerresidenz der Päpste in Castel Gandolfo ein sehr aktives Meteoritenlabor. „Außerdem haben wir dank dieser Meteoritenforschung jetzt eine direkte Verbindung zur NASA, die wir vor vielen Jahren nicht hatten“, so der Jesuitenpater. Die Weltraumforschung sei seit der Mondlandung ein Ort der internationalen Zusammenarbeit. Und das, obwohl es damals noch ein Konkurrenzkampf zwischen den USA und Russland war. Heute gibt es die internationale Raumstation ISS oder internationale Projekte wie das große Teleskop Hubble, das ganz neue Erkenntnisse über das Universum bringt.
„Eroberer des Mondes“
Auch Paul VI. äußerte sich vor 50 Jahren enthusiastisch über die Mondlandung: „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden den Menschen auf Erden. Ehre und Segenswünsche auch Euch, Eroberer des Mondes.“
Was von der Mondlandung noch heute bleibt, sei ein enormer Wissenszuwachs und der Mut, ins Ungewisse zu gehen. „Aber die andere wichtige Sache, der nächste Schritt, ist der Mars. Wie schon beim Mond wird eine Marslandung erhebliche Folgen für die gesamte menschliche Gesellschaft haben. Wenn sie gelingt“, sagt Gionti.
(vatican news – vm)
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