Vatikan: Notre-Dame ist Erbe der Kirche und der Menschheit
Roberta Gisotti und Claudia Kaminski, Vatikanstadt
Vor dem zuständigen Ausschuss erinnerte Follo an die klare Botschaft von Papst Franziskus nach dem verheerenden Brand vom 15. April an den Erzbischof von Paris, Michel Aupetit: Dank der Arbeit des Wiederaufbaus und der Mobilisierung aller, solle die Kathedrale wieder zum Schmuckstück im Herzen der Stadt werden. Als Zeichen des Glaubens derer, die sie errichteten, der Mutterkirche seiner Diözese sowie des architektonischen und geistigen Erbes von Paris, Frankreich und der Menschheit.
Dimension der Anbetung unerlässlich
Daher sei es notwendig, „im gegenwärtigen Zustand der Restaurierung und des Wiederaufbaus“, so der Delegierte des Heiligen Stuhls, „den zentralen Charakter der Dimension der Anbetung“ der Kathedrale von Notre Dame hervorzuheben. Auch der Erzbischof habe empfohlen, die Heiligkeit des Ortes zu erhalten. Es müsse daher „Priorität sein, die Bedürfnisse der liturgischen Feiern, die weiterhin ausgeübt werden müssten, zu berücksichtigen.“
Es sei von grundlegender Bedeutung, so Follo, diese Bedeutung zu schützen, da sie mit dem Dom verbunden sei. Die Intervention des Heiligen Stuhls erfolgte nach Presseberichten der vergangenen Woche, die über phantasievolle Projekte zur Restaurierung der Kathedrale von Notre Dame berichteten, wie beispielsweise der Errichtung eines Treibhauses auf dem Dach.
Weltkulturerbe seit 1991
Die bisher eingeworbenen Spenden belaufen sich laut Erzbischof Aupetit auf 38 Millionen Euro - eine Summe, die weit unter den 850 Millionen Euro liegt, die der französische Kulturminister Mitte Mai angekündigt hatte. Aupetit zeigte sich zuversichtlich für die Zukunft und hoffte auf weitere Spenden.
Die Kathedrale von Notre Dame wurde 1991 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und ist die zentrale Kultstätte der katholischen Kirche in Paris. Baubeginn war 1163, die offizielle Fertigstellung zu Beginn des 14. Jahrhunderts. Der beim Brand eingeknickte Spitzturm war erst im 19. Jahrhundert dazu gekommen. Während der Französischen Revolution wurde die Kathedrale von der antikirchlichen Bewegung zum „Tempel der Vernunft“ erklärt. Mit Ausnahme der 13 Tonnen schweren Glocke „Emmanuel“ wurden alle Glocken zerstört.
Eines der berühmtesten gotischen Gebäude der Welt befindet sich im Besitz des französischen Staates.
(vatican news)
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