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Die Untersuchungen dauerten mehrere Stunden Die Untersuchungen dauerten mehrere Stunden 

Fall Orlandi: Keine „passenden“ Knochen gefunden

Bei den Untersuchungen hunderter Knochen und Knochenteile im deutschen Friedhof Campo Santo Teutonico wurden keine Knochenstrukturen gefunden, die aus einer späteren Zeit als dem Ende des 19. Jahrhunderts stammen. Das teilte der Vatikan am Sonntag mit. Damit ist die Untersuchung abgeschlossen.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Auch an diesem Sonntag gingen die Untersuchungen weiter, nachdem am Samstag schon sechs Stunden lang die Knochen geprüft wurden. Damit wollte der Vatikan weiter auf der Suche nach der vor 36 Jahren verschwundenen Vatikanbürgerin Emanuela Orlandi mithelfen, wie es in der Vatikannote an diesem Sonntag hieß.

Vatikansprecher Matteo Bruni teilte am Sonntag mit, das mehrere morphologische Analysen von Knochenfunden auf dem deutschen Friedhof im Vatikan durchgeführt wurden. Der vom Vatikan bestellte Forensiker Giovanni Arcudi und sein Team analysierten laut Bruni am Samstag von 9.30 bis 15.30 Uhr in Anwesenheit des von der Familie Orlandi bestellten Gutachters einen ersten Teil der Knochenfunde. An diesem Sonntag wurden dann um 12.30 Uhr die Operationen am Campo Santo Teutonico im Rahmen der Ermittlungsaufgaben im Fall Orlandi abgeschlossen.

Zunächst sollte die Knochenstruktur untersucht werden, um eine Altersbestimmung der Überreste durchzuführen. Diese waren vor einer Woche aus zwei unterirdischen Gebeinkammern im deutschen Priesterkolleg Campo Santo Teutonico am Petersdom entnommen worden und in mehr als 20 Beutel verpackt worden. Knochen aus sechs Beuteln wurden am Samstag untersucht. Die Analysen sollten in den kommenden Tagen fortgesetzt werden, sagte Emanuela Orlandis Bruder Pietro laut italienischen Medien.

Vatikanberater lehnt weitere Untersuchungen ab

Der Berater der Familie Orlandi habe weitere Laboruntersuchungen von etwa siebzig Knochenbefunden beantragt;  Arcudi und sein Team unterstützten diese Anfrage nicht, da dieselben knöchernen Strukturen sehr alte Datierungsmerkmale aufwiesen, teilte der Vatikan mit. Dennoch wurden die Proben gesammelt. Diese sollen bei dem vatikanischen Gendarmeriekommando aufbewahrt werden und der vatikanischen Staatsanwaltschaft zur Verfügung stehen.

„Mit der Übermittlung dieser Operationen bekräftigt der Heilige Stuhl seine Bereitschaft, nach der Wahrheit über das Verschwinden von Emanuela Orlandi zu suchen, und bestreitet kategorisch, dass diese Haltung der uneingeschränkten Zusammenarbeit und Transparenz in irgendeiner Weise, wie manche sagen, eine implizite Mitverantwortung bedeuten kann. Die Suche nach der Wahrheit liegt im Interesse des Heiligen Stuhls und der Familie Orlandi.“

Der transparente Wille des Heiligen Stuhls habe sich neben den laufenden Untersuchungen am Campo Santo Teutonico bereits bei den Erforschungen gezeigt, die die italienischen Behörden nach einem Bericht der Vatikanischen Gendarmerie am Sitz der Nuntiatur in Italien durchgeführt haben. Dort wurden Knochen gefunden, deren Datierung in die Zeit zwischen 90 und 230 n. Chr. Zurückreicht. „Dies widerlegt jegliche Verbindung mit dem schmerzhaften Verschwinden von Emanuela Orlandi“, schließt die Vatikannote ab.

Nach Angaben der Familie wurden Hunderte Knochen in der Beinkammer des Campo Santo Teutonico gefunden, die zu unterschiedlichen Skeletten gehörten, darunter auch solche von Kindern. Emanuela Orlandi war 15 Jahre alt, als sie verschwand. Die Knochen sollen nun katalogisiert und nach Alter sortiert werden. Falls sich Gebeine fänden, die zu Emanuela passen könnten, werde die Identität durch einen DNA-Vergleich abgesichert, erklärte Orlandis Familie. Die Nachforschungen sollen Licht in das Schicksal der jungen Vatikanbürgerin bringen, die am 22. Juni 1983 vom Musikunterricht nicht nach Hause zurückkehrte.

(vatican news/kna)

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28. Juli 2019, 13:43