Parolin zur Afrikareise von Franziskus: Friede, Umwelt, Begegnung
„Das Bild, das wir normalerweise von Afrika haben und das verbreitet wird, ist das eines Kontinents voller Probleme, Konflikte und Epidemien“, sagte Parolin im Gespräch mit Vatican News. „Ich glaube, Afrika ist vor allem ein Kontinent, der reich ist an Menschlichkeit, an Werten, an Glauben, und mir scheint, auch der Papst reist mit solchen Empfindungen dorthin.“ Das Anliegen des Kirchenoberhauptes in Afrika sei es, „all jene Zeichen der Hoffnung zu sehen und zu fördern, die vorhanden sind, alle Anstrengungen, die unternommen werden, um die vielen Konflikte zu lösen, für eine nachhaltige Entwicklung, für den Respekt und die Pflege der Schöpfung.“
Im früheren Bürgerkriegsland Mosambik gehe es darum, „eine neue Mentalität, einen neuen Ansatz“ zu finden, unterstrich der Kardinal. Er verwies auf das jüngst erzielte neue Friedensabkommen und weitere gute Entwicklungen wie die Anerkennung der Rolle der Kirche und der Religionsfreiheit. Franziskus werde in Mosambik die Zentralität des Dialogs betonen, glaubt Parolin: „ein für alle Mal auf die Logik der Waffen verzichten, auf die Logik der Gewalt zur Lösung von Konflikten“.
Madagaskar habe große Aufgaben in der Bekämpfung von Armut und im Vorankommen für junge Menschen zu lösen, fuhr der Kardinal fort. „Es ist nötig, die große Kluft zwischen den wenigen wohlhabenden Schichten und der großen Mehrheit der Bevölkerung zu überwinden, die in einer Lage der Bedürftigkeit verharrt.“ Auch die Kirche in Madagaskar sei arm, zugleich versuche sie eine Grundversorgung für die Menschen sicherzustellen.
In Mauritius mit seiner gemischten Bevölkerung sei das große Thema des Papstbesuchs die Kultur des Dialogs, der niemanden ausschließt, erklärte Parolin. Er sprach das Thema Migration an: Viele Menschen kämen aus anderen Ländern Afrikas nach Mauritius auf der Suche nach einem besseren Leben.
Als persönlichen Wunsch formulierte der Chefdiplomat des Heiligen Stuhles, die internationale Gemeinschaft möge mit freundlicher Aufmerksamkeit auf den Kontinent blicken. Afrika braucht Freunde und nicht Interessenten, es brauche „Menschen, die wirklich versuchen, diesem Kontinent zu helfen und alle seine Ressourcen, alle seine Stärken zum Fortschritt einzusetzen“.
(vatican news – gs)
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