Vatikan: Tagung durchleuchtet Herausforderungen rund um Weiheamt
Unter den Vortragenden sind die beiden deutschen Angehörigen der Internationalen Theologischen Kommission im Vatikan sowie Ratzinger-Preisträger, Karl-Heinz Menke und Marianne Schlosser. Der emeritierte Dogmatiker aus Bonn vertieft das sakramentale Amt in der Kirche, die Professorin für Spiritualität spricht über Weihe und priesterliche Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen.
Kardinal Gerhard Ludwig Müller wird ein Statement über die Frage halten, welche Voraussetzungen für die Weihe erfüllt sein müssen. Wozu die Kirche das geweihte Amt braucht, ist Thema des Vortrags von Christoph Ohly; der Trierer Kirchenrechtler und Priester ist Vorsitzender des Neuen Schülerkreises Joseph Ratzinger / Papst Benedikt XVI. Den „neuen Schülern“ gehört auch die in Santiago de Chile lehrende María Esther Gómez de Pedro an, die über das gemeinsame Priestertum aller Gläubigen sprechen wird. Die Begrüßung und den Abschluss der Tagung übernimmt der Präfekt des vatikanischen Einheitsrates, Kardinal Kurt Koch, der auch eine Tagungsbotschaft formulieren wird.
Das Symposium beginnt am Samstag, den 28. September, um 15 Uhr im Päpstlichen Deutschen Priesterkolleg am Camposanto Teutonico im Vatikan.
Jahrestreffen erstmals im Vatikan
Der Ratzinger-Schülerkreis hält vom 27. bis 29. September sein jährliches Treffen in Rom ab, erstmals in rund 15 Jahren nicht in Castelgandolfo, sondern am Camposanto. Thema des Austauschs von früheren Studenten und Mitarbeitern des Theologieprofessors und späteren Papstes Benedikt XVI. ist das Priesteramt in der Theologie Joseph Ratzingers im Licht der Gegenwart.
Der Ratzinger-Schülerkreis besteht seit 1977. Papst Benedikt hatte während seines Pontifikats an den Jahrestreffen teilgenommen, die zu diesem Zweck in seiner Sommerresidenz Castelgandolfo stattfanden. Seit seinem Rücktritt 2013 verzichtet er auf eine Teilnahme an den Treffen. Bisher empfing er aber die Angehörigen der beiden Schülerkreise in seinem Alterssitz in den Vatikanischen Gärten.
Joseph Ratzinger hatte dem theologischen Profil des Priesteramts verschiedene Schriften gewidmet. Als Papst Benedikt XVI. rief er 2009 ein „Jahr des Priesters" für die katholische Kirche aus, das am Ende freilich vom Aufkommen einer schweren Missbrauchskrise überschattet wurde. In seiner jüngsten Wortmeldung zum Missbrauchsskandal im vergangenen April ging der emeritierte Papst auf aus seiner Sicht falsche Entwicklungen in der Priesterausbildung ein.
(vatican news – gs)
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